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Eiserne Kühe mal als «Rennpferde» genutzt

Von Fabian Rosonsky 04.06.2007, 17:12

Düßnitz/MZ. - Bereits zum zwölften Mal kämpften in diesem Jahr fünf Teams um den Sieg. So schnell wie möglich mussten die Mannschaften, bestehend aus Fahrer und Beifahrer, einen Parcours mit allerlei Tücken wie Slalom und Schlammloch durchfahren. Schon vor Beginn des Wettkampfes scharte sich das Publikum im Fahrerlager um die Renngeräte. Besonders die Männer fachsimpelten und warfen kritische Blicke auf die Einachser, die liebevoll auch "Eiserne Kühe" genannt werden. Diese wurden in den 70er und 80er Jahren meist im Eigenbau für die Nutzung in der Landwirtschaft hergestellt. "Nach der Wende standen die Maschinen hier überall herum. Da kamen wir auf die Idee, ein Rennen zu veranstalten", erklärte Rennleiter Holger Lehmann, der das Fest traditionell zusammen mit seinen Kameraden von der Düßnitzer Feuerwehr organisierte. "Die Mannschaften basteln das ganze Jahr. Für dieses Rennen investieren manche richtig in ihre Maschinen", erklärte Rainer Henze vom ortsansässigen Autohof Henze, der wie in jedem Jahr die Pokale für das Rennen sponserte.

Gerade wegen dieser zahlreichen Umbauten war eine kurze technische Abnahme durch Rennleiter Holger Lehmann nötig, bevor es in das freie Training ging. Danach begann das eigentliche Rennen, das neben dem Festzug am Freitag einen weiteren Höhepunkt des Düßnitzer Dorffestes markierte. "Jetzt ist keiner mehr zu Hause", umschrieb der Düßnitzer Udo Sommer die Begeisterung, die das ganze Dorf für diesen Wettkampf aufbrachte. In ausgelassener Stimmung drehten die Teilnehmer ihre Runden und wurden vom Publikum mit reichlich Applaus unterstützt. Trotz einiger technischer Probleme schafften es alle Mannschaften, den Parcours zu absolvieren. Am Ende waren es dann Ronny Mehlhorn und sein Beifahrer Jens Dotzauer, die sich mit einer Sekunde Vorsprung gegen ihre Mitstreiter behaupten und den großen Wanderpokal mit nach Hause nehmen konnten. "Trotz eines Fehlers haben wir glücklich gewonnen", freute sich Ronny Mehlhorn über den Sieg. Wie bei den Kollegen im professionellen Rennsport wurde dieser Erfolg sogleich mit einer ordentlichen Sektdusche begossen.

Im Anschluss präsentierten einige Kinder und Erwachsene aus dem Dorf ein kleines Kulturprogramm, und es wurde ausgelassen weitergefeiert. Natürlich fanden auch die fachkundigen Diskussionen über die "Eisernen Kühe" eine Fortsetzung und werden mit Sicherheit auch noch beim Frühschoppen am Sonntagvormittag als beliebtes Thema gedient haben.