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Fünf Tore für die Spitze Eintracht Elster siegt souverän gegen Preussen Magdeburg

Eintracht Elster gewinnt bei Preussen Magdeburg souverän. Yannick Schüler erzielt seine Saisontreffer acht, neun und zehn.

Aktualisiert: 04.10.2021, 08:43
Niklas Schneider legt für Martin Thauer zum 5:0 auf.
Niklas Schneider legt für Martin Thauer zum 5:0 auf. Foto: Andreas Hübner

Elster/MZ/ahü - Mit einem fulminanten 5:0-Auswärtserfolg bei den Preussen in Magdeburg schießen sich die Verbandsligakicker des SV Eintracht Elster am Sonnabend an die Tabellenspitze. Dessau 05, der bisherige Primus der Nordstaffel, kommt in Haldensleben nicht über ein 1:1 hinaus.

Es hätte sich niemand besser ausdenken können. Zur Halbzeit sind die Männer um Mannschaftskapitän Emanuel Clemens wieder mit 3:0 vorn. 15 Minuten Pause, in denen Erinnerungen an das Hinspiel wach werden. Fast schon bange Minuten für die etwa 30 mitgereisten Fans und Familienangehörigen unter den 59 Zuschauern genauso wie für Spieler, Betreuer und Trainer. „Ich will jetzt hier kein Déjà-vu erleben“, sagt Coach Tobias Klier in der Kabine.

Von Anfang bis Ende ordentlich durchgespielt

Doch er hätte es vermutlich nicht mal betonen müssen. „Ich habe gerade zum Anfang der zweiten Hälfte schon daran gedacht. Das steckt noch so drin“, sagt Niklas Schneider nach dem Spiel, „aber heute ist es uns ja dann gelungen, von Anfang bis zum Ende ordentlich durch zu spielen.“ Was sicher auch an der höheren Aggressivität liegt, die die Rot-Schwarzen mitbringen. In der 70. Minute zum Beispiel, beim Stande von 4:0, kann Schneider einen der vielen steilen Pässe, die aus dem Wechselspiel mit Marc Andrè Jürgen immer wieder hervorgehen, nicht erreichen.

Hannes Schock ist im Begriff den Ball unter Kontrolle zu bringen und die Situation zu klären. Schneider aber setzt sofort nach, holt im Nu zwei bis drei Meter auf und kann den Ball wieder erobern. Im Sprint dringt er mit dem Leder in den Strafraum ein und bedient dann Martin Thauer, der unspektakulär und routiniert ins Netz abtropfen lässt und damit den 5:0-Endstand herstellt. Die Elsteraner treffen im Allgemeinen auf sehr unstabile Preussen. Chancen erarbeiten sich die Hausherren kaum.

Daniel Stridde, der bisher torgefährlichste Preusse, bekommt den Ball im Strafraum vielleicht zweimal, wird aber erst von Hannes Bormann und dann von Keeper Maximilian Heidel gestoppt. „Ich kann mich nicht wirklich an eine Torchance der Preussen erinnern“, überlegt Elster-Coach Tobias Klier kurz nach dem Spiel. Insbesondere im Zusammenspiel zwischen Mittelfeld und Angriff hapert es. Es kommt zu Streitgesprächen zwischen den Spielern, so dass Referee Michael Damke eingreift und die Männer ermahnt.

Streitigkeiten im Team

„Das ist im Moment alles mega enttäuschend“, erklärt Preussen-Trainer Torsten Marks nach dem Spiel und bestätigt offensichtliche Streitigkeiten und Uneinigkeiten im Team, die mit Ausnahme der beiden jüngsten Spiele (in der Vorwoche verliert die Elf das Derby bei den Fortunen mit 0:4) bisher eine beachtlich Saison spielen. „Es hat heute in erster Linie an Laufbereitschaft gefehlt und lag am Zweikampfverhalten“, so Marks. „Der Plan, den wir uns zurecht gelegt hatten, konnte so nicht aufgehen.“ Derzeit trete seine Truppe nicht als Einheit auf. Lediglich die Abwehr, direkt vor dem um positive Stimmung bemühten Torhüter Steven Ebeling, verhält sich trotz der vielen Gegentreffer kameradschaftlich. Sie allein können gegen die sehr offensiv agierende Klier-Elf aber nicht viel ausrichten. Auch das 2:0 in der ersten Halbzeit kommt nur zu Stande, weil Schneider abermals einen verloren geglaubten Ball nicht aufgibt.

Diesmal ist es Tom Kuppke, der den Ball nicht schnell genug unter Kontrolle bekommt und ihn an Schneider verliert. Mit dem Blick nach innen marschiert der daraufhin auf der linken Seite blitzschnell bis zur Grundlinie. Seine Flanke aber rutscht ab und kommt viel zu weit. Pitt Schulz auf dem rechten Flügel kann sie allerdings unter Kontrolle bringen und spielt einen genauen Rückpass auf Marc Dauter, der mit einem fulminanten Knaller aus etwa 14 Meter Entfernung die Maschen des Preussen-Tor dehnt. „Ich versuche eigentlich immer, dem Ball hinterher zu gehen, solange die Situation nicht wirklich geklärt ist“, sagt Schneider der MZ. „Das zahlt sich oft aus.“ Gegenüber einigen Gegenspielern habe er mit seiner Schnelligkeit einen Vorteil. „Das versuche ich, dabei auszunutzen“, sagt der 22-jährige Mittelfeldakteur. Nachdem Yannick Schüler in der 15. Minute zum 1:0 abstauben kann, erkämpft sich der Elsteraner, der derzeit die Torschützenliste in der Staffel Nord anführt, seinen neunten Saisontreffer persönlich.

 Hannes Bormann trifft mit diesem Kopfball in der 78. Spielminute  den Querbalken.
Hannes Bormann trifft mit diesem Kopfball in der 78. Spielminute den Querbalken.
Foto: Andreas Hübner

Piesteritz verliert 0:2

In Erwartung des Halbzeitpfiffs spielen sich die Hausherren in der 46. Minute den Ball vor dem Strafraum geduldig zu. Schüler agiert fast wie ein Kreisläufer und kommt dann gefährlich nah heran. Damit verunsichert er den Keeper und kann ihm den Ball vom Fuß nehmen. Eine kurze Vorlage für sich selbst bringt ihn in Schussposition und er vollendet ins leere Tor. In der 59. Minute kann er nach einem Angriff über die linke Seite das Durcheinander in der Abwehr nutzen und zum 4:0, was seinen zehnten Saisontreffer markiert, einschieben. „Das Entscheidende für uns heute war das vierte Tor“, schmunzelt Klier. „Wäre denen nach der Halbzeit ein 1:3 gelungen, hätte die Sache zum Schluss vielleicht schon wieder anders ausgesehen“, scherzt er launig. Der Chefcoach zeigt sich hochzufrieden mit der Leistung seiner Elf, die selbst nach dem 5:0 noch Pressingphasen aufweisen kann.

Der FC Grün-Weiß Piesteritz verliert in der Verbandsliga bei Fortuna Magdeburg vor 25 Zuschauern durch die Tore von Karl-Eduard Postrach (23.) und Charlie Schüler (36.) 0:2.