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Einrichtung in Holzdorf-Ost Einrichtung in Holzdorf-Ost: Neuer Standort für Heideschule gesucht

Von Frank Grommisch 05.11.2014, 09:48

Jessen - Im Gespräch ist das Vorhaben schon seit längerem. Nun wird der geplante Umzug der Heideschule, der Förderschule für Geistigbehinderte, aus Holzdorf-Ost nach Jessen etwas konkreter.

Die Heideschule Holzdorf liegt, wie auf deren Internetseite vermerkt ist, „am östlichen Rand des Landes Sachsen-Anhalt und des Landkreises Wittenberg“. Seit September 1991 lernen an der Förderschule Mädchen und Jungen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Seit September 1999 trägt die Bildungsstätte den Namen „Heideschule Holzdorf“. Die Holzdorfer ist eine von drei Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung im Landkreis Wittenberg. „Unsere Schwesterschulen befinden sich in der Lutherstadt Wittenberg und in Gräfenhainichen. Unsere Schüler kommen aus dem Altkreis Jessen und werden mit speziell ausgerüsteten Bussen zur Schule gefahren.“

Neue Impulse bekam das Vorhaben offenkundig durch ein Gespräch, das Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) mit Jörg Hartmann, Geschäftsbereichsleiter in der Kreisverwaltung Wittenberg, führte.

Im vergangenen September noch hatte Brettschneider kritisiert, dass der Kreis auf Grundstückssuche für die Bildungseinrichtung gehe, ohne die Stadt hierbei einzubeziehen. Das Vorhaben, die Förderschule aus der Randlage nach Jessen zu holen, findet Unterstützung. Dies sei, so Brettschneider am Montagabend im Bauausschuss des Stadtrats, die „bessere Lösung“. Doch noch steht das Projekt ganz am Anfang und die entscheidende Frage, wo die Bildungsstätte ihren Platz bekommen könnte, ist noch nicht beantwortet.

Der Kreis, so berichtete Brettschneider, suche ein etwa 7 000 Quadratmeter großes Grundstück. Allerdings nicht irgendwo in Jessen, sondern es sollte sich in der Nähe einer Turnhalle befinden, möglichst unweit der Gymnasiumsportstätte, da hierfür das Wittenberger Landratsamt Verantwortung trägt.

Verschiedene Varianten

Nach Analyse in der Stadtverwaltung gibt es mehrere Optionen, erläuterte der Bürgermeister den Mitgliedern des Bauausschusses. Im Umfeld des Gymnasiums könnten kommunale Flächen auf der Jahnsportanlage (jetziger Trainingsplatz), am Schießstand oder am Standort des ehemaligen Klärwerks genutzt werden. Gerade hier würden schon alle erforderlichen Leitungssysteme im Boden liegen. Auch die Kleingartenanlage neben dem Gymnasium wurde von Dietmar Brettschneider nicht ausgeschlossen. Allerdings wisse er nicht, wie es derzeit um die Nutzung der Parzellen stehe.

Möglich wäre es auch, die Bildungseinrichtung in der Nähe der Sekundarschule Nord entstehen zu lassen. Als mögliche Standorte brachte er einen Teilbereich des jetzigen Bauhofs der Stadtverwaltung im Bergweg ins Gespräch. Ebenso ein Waldstück, über das die Jessener Kirchengemeinde verfüge und wohl dafür bereitstellen würde. Auch vor recht kühnen Gedanke scheue er sich nicht, äußerte Brettschneider, und bezog daher den Garagenkomplex in Nord mit ein. Die Stadt Jessen sei bereit, hier zu helfen, um für die Kinder etwas zu finden. An die Ausschussmitglieder erging die Aufforderung, sich mit diesem Thema und den Vor- und Nachteilen der jeweiligen Standorte zu befassen. Erste Überlegungen gibt es bereits. Stadtrat Dirk Nowak (CDU) sieht einen Standort in der Nähe des Gymnasiums kritisch.

Viel Verkehr

Er verwies auf die bereits jetzt bestehenden Verkehrsprobleme hier wie auch an der Max-Lingner-Grundschule und fragte, ob da noch Kapazität für eine weitere Bildungseinrichtung sei. Den Bereich an Lingner-Schule und Gymnasium zu einem Jessener Bildungszentrum zu entwickeln, sei schon reizvoll, meinte Martin Weiner (Linke). Allerdings sollte vermieden werden, die Bildungseinrichtung in einer Randlage zu errichten, merkte er noch an.

Die Pläne, die Heideschule von Holzdorf-Ost nach Jessen umziehen zu lassen, gibt es schon seit einigen Jahren. Einst war auch ein gemeinsames Haus mit der Förderschule für Lernbehinderte im Gespräch. Doch die Bildungseinrichtung in Prettin ist eine Außenstelle von der Pestalozzi-Schule Wittenberg und wird wohl nur noch bis zum Sommer des nächsten Jahres bestehen. (mz)