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Dorffest in Zemnick Dorffest in Zemnick: Zum 100. Mal ein Ringreiten

Von Boris Canje 11.05.2014, 18:59
Beim Ringreiten in Zemnick dabei: Pferdesportler Dirk Röthe aus dem Ort, hier bei einem erfolgreichen „Ringstich“ im Galopp.
Beim Ringreiten in Zemnick dabei: Pferdesportler Dirk Röthe aus dem Ort, hier bei einem erfolgreichen „Ringstich“ im Galopp. Thomas Christel Lizenz

Zemnick/MZ - Strahlender Sonnenschein. Kann man sich besseres Wetter für ein Dorffest denken? Wohl kaum. Und so wundert es nicht, dass gleich zur Eröffnung der Feier am Sonnabendnachmittag in Zemnick allerhand los war. Während sich die Erwachsenen im Festzelt an Kaffee und Kuchen, kredenzt vom Übergangswohnheim für Alkoholkranke der Heporö gGmbH, labten, nutzten die Kinder die Zeit, um ein bisschen umherzutollen oder sich im Kegeln zu versuchen.

Vier Volleyball-Teams

Wenig Gedanken über die Leckereien, die es im Zelt gab, machten sich die Volleyballteams. Eigentlich war gar kein Turnier vorgesehen. Quasi über Nacht wurden dann doch vier Mannschaften zusammengestellt. Erstaunlich, dass eine sich Wolfswinkel nannte, obwohl es dort nur zwei Häuser gibt. Aber Gastspieler waren erlaubt und die kamen aus Listerfehrda, Ruhlsdorf, Jessen und anderen Orten. Den Siegerpokal nahm diesmal Zemnick I entgegen. Im kommenden Jahr, so war zu hören, sollen wieder sechs Mannschaften ans Netz treten.

Nachdem sich alle gestärkt und die ersten Schwätzchen hinter sich gebracht hatten, gingen die Blicke zum Platz, auf dem der eigentliche Höhepunkt, das 100. Ringreiten stattfinden sollte. Nach und nach trafen immer mehr Reiter mit ihren Pferden ein. Auch Zuschauer versammelten sich immer mehr. Deshalb wurden mehrere Bänke vom Festplatz heran geholt. Erste Proberitte fanden statt und dabei zeigte sich schon deutlich, dass es gar nicht so einfach sein wird, die Ringe zu treffen, zumal im Wettkampf auch auf ein entsprechendes Tempo geachtet wird.

Einem Pferd war es wohl zu langweilig oder es hatte sich erschreckt. Es nutzte jedenfalls den Augenblick, als seine Reiterin wegen der Anmeldung abgestiegen war, und gab Fersengeld. Weit kam es jedoch nicht. Schon nach wenigen Metern, auf der anderen Straßenseite wurde es eingefangen, beruhigte sich und nahm dann ohne weiteren Zwischenfall an dem Wettstreit teil.

Neben den Erwachsenen starteten auch einige Kinder. Deren Rösser hatten natürlich die zu ihnen passende Größe, es waren also größere Ponys. Da für die Mädchen die Ringe auf dem Standard-Level zu hoch gehangen hätten, wurde der Ring-Balken nur für sie eine Etage tiefer im Tor angebracht. Die Kinder und die Erwachsenen waren froh, als dann endlich der Wettkampf freigegeben wurde.

Sechs Durchgänge hatte jeder der insgesamt 19 Reiter zu absolvieren, ehe der Sieger feststand. Das bedeutete, sich zunächst immer wieder anzustellen, dann neu die Konzentration aufzubauen, den Stab in die richtige Höhe zu halten und den Ring sozusagen aufzuspießen. Von „alten Hasen“ im Publikum war ein Tipp zu hören: „Der Stab muss weit vorn gefasst werden, dann ist er besser zu dirigieren.“ Wenige Meter weiter durfte der Ring abgeworfen werden und fleißige Helfer hängten ihn wieder am alten Platz auf. Später wurde der Durchmesser des Zieles noch kleiner.

Saisonstart mit Regentropfen

Am besten kam damit Andreas Döring (Labetz) zurecht. Zweite wurde Christin Hanisch (Zahna) vor Thomas Schweikardt (Bad Schmiedeberg). Die Gastgeber, im Vorjahr hatte René Richter gewonnen, gingen diesmal leer aus. Das Wetter hielt übrigens. Zwar zogen dunkle Wolken auf, aber mehr als einige Tropfen fielen nicht. So konnte in Zemnick die Saisoneröffnung der Ringreiter regulär über die Runden gebracht werden.