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Delitzscher üben in Annaburger Heide

Von Frank Grommisch 13.01.2005, 17:14

Annaburg/MZ. - Es sei etwas geschaffen worden, was sich sehen lassen könne. Und dies auf sichererem Terrain. Denn in dem Areal der Schießbahnen liefen umfangreiche Entmunitionierungsarbeiten, die allein Kosten von 180 000 Euro verursachten. Wesentliche Gefahrenherde (bis hin zu Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg) seien beseitigt worden, hieß es gestern bei der offiziellen Freigabe der Schießbahnen. Sie wurden jetzt auf den modernsten Stand der Technik gebracht, informierte Martin Poller. Die Initiative für das Herrichten der Schießbahnen und des Truppenlagers Rosenfeld sei im Oktober 2003 vom zuständigen Wehrbereichskommando ausgegangen. Der Standortälteste, Oberst Eckard Wiegand, freute sich, dass es gelungen sei, das Vorhaben unbürokratisch Wirklichkeit werden zu lassen.

Hauptnutzer der beiden Schießbahnen ist ab sofort die Unteroffiziersschule des Heeres in Delitzsch. An der Bildungsstätte absolvieren jeweils 225 Unteroffiziere aus verschiedenen Teilen Deutschlands Halbjahreslehrgänge zu Feldwebeln. Darin integriert ist eine umfangreiche Schießausbildung, so dass die Delitzscher mehrere Wochen im Jahr in der Annaburger Heide verbringen werden. "Etwa zwölf bis 15", meinte Oberstabsfeldwebel Thomas Leimpek, der als Schießlehrer an der Unteroffiziersschule tätig ist. Geschossen werde mit Pistole, Maschinengewehr und Panzerfaust. Neben der Ausbildung der angehenden Feldwebel läuft das Training der Armeeangehörigen aus dem Fliegerhorst Holzdorf an gleicher Stelle natürlich weiter.

Dass die Unteroffiziersschüler aus Delitzsch in der Annaburger Heide das Schießen üben, wurde gestern auch als Beitrag zur Kosteneinsparung, effektiveren Ausbildung und zur besseren Auslastung des Areals nach dem Weggang des Ausbildungsbataillons der Luftwaffe von Holzdorf nach Strausberg gewertet. Den Delitzschern bleiben weite Wege erspart. Denn bislang haben sie ihre Schießausbildung in Delmenhorst bei Bremen absolviert, was mit langen Fahrzeiten verbunden war. Jetzt sind jeweils 75 Kilometer zu absolvieren.