Christ mit allen Rechten und Pflichten
Schweinitz/MZ. - Nach eineinhalbjährigem Konfirmationsunterricht, in dem sie sich vor allem mit dem apostolischen Glaubensbekenntnis befassten, war nun der große Tag gekommen, an dem sie ganz offiziell in die Reihen der Christenheit aufgenommen werden sollten. Mit allen Rechten und auch Pflichten, versteht sich.
Da war ein wenig Aufregung schon am Platze. Doch tapfer marschierten sie hinter Pfarrer Dietrich Schekatz in die gut besuchte Kirche ein, liebevoll beäugt von Müttern, Vätern und anderen Familienmitgliedern, die mindestens genauso aufgeregt waren, wie die Konfirmanden selbst. Die 13 und 14 Jahre alten Buben hatten, so der Pfarrer, sich bewusst für den Weg mit Gott entschieden. Ein Weg, der sie nicht von Eigenverantwortung für ihr Leben befreit, auch wenn ihr Konfirmandenspruch "Gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist" lautete.
"Kinder", so Schekatz, "denken immer, dass sie etwas für andere tun. Für den Lehrer, für die Eltern. Sie müssen lernen, dass sie selbst über ihr Leben entscheiden. Gott will, dass die Menschen sich frei für ihn entscheiden. Die Kehrseite dabei ist aber, der Mensch muss auch Verantwortung für das übernehmen, was er tut. Wer sich aber Gott zuwendet, für den ist er stets da und sein Wort Wegweiser an den Kreuzungen des Lebens."
Und von solchen Kreuzungen wird es im Leben von Georg Bechler, Tobias Michalke, Maximilian Müller und Markus Taesch viele geben. Da werden Abkürzungen locken, die aber nur Sackgassen sind oder nur auf riesigen Umwegen auf den rechten Weg zurückführen. "Das Böse", warnte der Pfarrer, "versteckt sich oft gut getarnt hinter dem Guten. Du kannst es nicht immer unterscheiden. Es gibt nicht nur hell und dunkel." Auch führten viele Wege von Gott weg. Schon die Bibel stelle ja fest, alle wären Sünder. Doch Glaube heiße auch Selbstüberwindung und die Einhaltung der Gebote Gottes. Dabei zeige Gott mit uns Menschen viel Langmut. In der Jugendzeit da verlasse man sich auf Freunde und gute Kumpels. Aber was ist, wenn bittere Enttäuschungen erfahren werden? "Auf Gott ist immer Verlass", so Dietrich Schekatz.