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Bundesweinprämierung Bundesweinprämierung: Spätlese aus Kleindröben wird ausgezeichnet

Von Detlef Mayer 31.08.2017, 08:48
Klaus Reiche, Weinbauverantwortlicher der Elbaue Agrargenossenschaft, ist zufrieden mit dem Behang des 2017er Kerner auf der „Katzenzehe“ bei Kleindröben.
Klaus Reiche, Weinbauverantwortlicher der Elbaue Agrargenossenschaft, ist zufrieden mit dem Behang des 2017er Kerner auf der „Katzenzehe“ bei Kleindröben. D. Mayer

Kleindröben - Der Wein steht gut auf dem Kleindröbener Hügelchen mit dem malerischen Namen „Katzenzehe“. Von den leichten Schäden durch die späten Aprilfröste kann man nichts mehr entdecken. Das ist beruhigend, doch nicht die ganz große Überraschung. Die dringt dieser Tage aus Meißen, von der dortigen Winzergenossenschaft, zur Agrar e.G. Elbaue Kleindröben, welche die gut sechs Hektar Rebfläche am Ortsrand bewirtschaftet.

Die Meißener Winzergenossenschaft, der rund 1.500 Winzer angeschlossen sind, keltert auch die Trauben aus Kleindröben. Und sie hat bei der jüngsten Bundesweinprämierung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) 22 Medaillen abgefasst: drei goldene, sieben silberne und zwölf bronzene. Einer der Silber-Weine ist der 2016er Kerner aus Kleindröben, der in Meißen als Spätlese feinfruchtig ausgebaut wurde.

Bei der Agrargenossenschaft Elbaue klatscht man in die Hände, als die MZ die frohe Kunde überbringt. Nicht nur Andreas Möbius vom Vorstand des Unternehmens hat bis zu diesem Augenblick keine Ahnung von der glücklichen Fügung. Doch die feinfruchtige - also relativ süße - Kerner-Spätlese sei auch jener Kleindröbener Tropfen gewesen, der beim traditionellen Weinfest in Jessen, dem mittlerweile 25., im Rahmen des 179. Schul- und Heimatfests am besten ging. Vor allem junge Leute sollen ihm bevorzugt zugesprochen haben. „Da hat die Kundschaft in Jessen wohl einen Riecher gehabt für den besten unserer Weine“, heißt es begeistert.

Kerner gedeiht auf der „Katzenzehe“ auf einer Fläche von rund einem Hektar. 2016 wurden elf Tonnen der Trauben dieser Sorte nach Meißen geliefert. Davon sind letztlich 4.000 Liter als Spätlese feinfruchtig abgefüllt worden, weiß Nathalie Weich, Kellermeisterin der Winzergenossenschaft, auf Nachfrage der MZ zu berichten. Mit dem Rest des Kerners von der „Katzenzehe“ hat sie einige andere Weine aus der Genossenschaftsproduktion verschnitten.

Wie sie sich erinnern kann, „haben die Kleindröbener 2016 Kerner-Trauben, die bei ihnen auf leichten Böden gedeihen, mit hohen Öchsle-Werten (Maßeinheit für das Mostgewicht des Traubenmosts - die Red.) geliefert“. „Ich habe ihn dann als Auslese angelegt, bekömmlich gehalten, durch das rechtzeitige Stoppen der Gärung mit nicht so viel Alkohol, dafür aber fruchtig.“ Sie bescheinigt dem edlen Tropfen einen Alkoholgehalt von 13 Prozent, sechs Gramm Säure pro Liter sowie einen Restzucker von 18,5 Gramm je Liter.

Blick ist in Kleindröben bereits auf die 2017er Trauben gerichtet

„Die Kleindröbener haben ihren Kerner in der Ausbauphase auch verkostet und sie wollten ihn feinfruchtig haben.“ So eingestellt mag man ihn in der hiesigen Region, sei ihr gesagt worden. Nathalie Weich meint dazu im Gespräch mit der MZ: „Kleindröben, von da ist es nicht weit nach Brandenburg und Berlin. Dort geht süßer Wein schon immer besonders gut.“

Bei aller Freude über das Erreichte, richtet Klaus Reiche, Weinbauverantwortlicher bei der Elbaue Agrar e.G., derzeit seinen Blick verstärkt nach vorn. Nur noch wenige Tage, dann beginnt die Lese der ersten 2017er Trauben auf der „Katzenzehe“. Die Termine für das Ernten der einzelnen Sorten werden zentral von Meißen vorgegeben. Den Anfang macht am Wochenende 16. und 17. September wie immer der Müller-Thurgau (1,6 Hektar). (mz)