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Bundeswehr in Holzdorf Bundeswehr in Holzdorf: Ministerin bringt gute Nachrichten

Von Sven Gückel 10.11.2018, 07:10
Bei ihrer Ankunft in Holzdorf wurden Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz vom Kommandeur der Holzdorfer Lufttransportgruppe, Oberstleutnant Knut Brantin, begrüßt.
Bei ihrer Ankunft in Holzdorf wurden Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz vom Kommandeur der Holzdorfer Lufttransportgruppe, Oberstleutnant Knut Brantin, begrüßt. Sven Gückel

Holzdorf - Zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Fliegerhorst Holzdorf besucht. Sie überbrachte am Freitag die Nachricht, dass der Haushaltsausschuss des Bundestags Geld für einen Wechsel der Flotte der schweren Transporthubschrauber freigegeben hat.

Somit ist ein Ende beim langen Warten der Truppe absehbar. Seit mehr als zehn Jahren wird bereits darüber geredet.

Vor versammelter Truppe

Die Sonne machte sich am Freitagmorgen noch rar. Doch für den Fliegerhorst Holzdorf sollte es dennoch ein guter Tag werden. 8.30 Uhr schwebte über dem Areal ein weißer Hubschrauber Eurocopter Cougar AS 532 ein, an Bord Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und der Inspekteur Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz.

Nach der Begrüßung durch den Kommandeur der Holzdorfer Lufttransportgruppe vom Hubschraubergeschwader 64, Oberstleutnant Knut Brantin, steuerte von der Leyen das Offiziersheim im größten Luftwaffenstützpunkt der Bundeswehr an.

Dort wurde sie bereits von mehreren hundert Soldaten erwartet. „Mein letzter Besuch bei ihnen liegt erst wenige Wochen zurück, blieb mir aber in guter Erinnerung“, begrüßte von der Leyen ihre Zuhörer. Sie habe sich von der Motivation und Professionalität der Soldaten überzeugen können, aber auch deutlich vernommen, dass ein neues Konzept für die schweren Transporthubschrauber benötigt wird.

Derzeit sind in Holzdorf zwölf Hubschrauber vom Typ CH-53 stationiert. Sie sind seit fast fünfzig Jahren im Einsatz und müssen ausgetauscht werden. Doch Geld dafür wurde bislang nicht bewilligt. Von der Leyen habe der Truppe aber versprochen, dafür zu kämpfen, bekannte sie in Holzdorf. Dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages mit einem in der vorletzten Nacht gefassten Beschluss nunmehr 5,6 Milliarden Euro für neue schwere Transporthubschrauber freigibt, entlockte auch der Ministerin ein zufriedenes Lachen.

Sie merkte außerdem an, dass in Militärobjekten investiert werde, hinter denen die Region steht. Bekanntlich ist ein Beleg für das gute Miteinander zwischen militärischem und zivilem Umfeld die enge Mitarbeit der Bundeswehr im kommunalen Städtebund „Elbe-Elsteraue“. Das ist einmalig in Deutschland.

Durch die Entscheidung des Haushaltsausschusses kann das Bieterverfahren endlich zu einem Abschluss gebracht werden. In dem kämpfen die Unternehmen Boeing und Sikorsky darum, den Zuschlag zu bekommen. Sie gehen mit Maschinen vom Typ CH-47F (Chinook) bzw. CK-53K (King Stallion) ins Rennen.

Wer den Zuschlag bekommt, könnte sich im nächsten Jahr abzeichnen. „Im Frühjahr 2019 werde ich in die USA reisen und dort explizit beide Modelle studieren“, gab Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur Luftwaffe, die Richtung vor.

Mit der Rüstungsabteilung stehe er bereits im engen Kontakt. Vorgesehen sei, dass abhängig vom Stückpreis und den Fähigkeiten 40 bis 60 Maschinen gekauft werden sollen. „Ich begrüße es sehr, dass die Politik für die dringend notwendige Modernisierung der Luftwaffe Geld gibt. Insbesondere für die nächste Generation Transporthubschrauber, die wir in nahezu allen Einsätzen weltweit benötigen“, fügte er an.

Nun gehe es darum, schnell zu handeln. Ziel ist, dass 2023 die ersten Maschinen übernommen werden. Stationiert werden diese in Holzdorf und Laupheim in Baden-Württemberg.

Pause im Afghanistan-Einsatz

Gerhartz informierte außerdem darüber, dass der Verband, ab Ende 2020 eine Einsatzpause bekommt. Seit 17 Jahren fliegen Hubschrauber in Afghanistan. Mensch und Material hätten damit eine Belastungsgrenze erreicht, die eine Pause notwendig mache. Auch in Hinblick auf die neuen Hubschrauber, auf die das Personal so schnell wie möglich geschult werden muss.

Ob mit Einführung der neuen Maschinen der Fliegerhorst Holzdorf wieder zum Geschwader, dem HSG 65, wird, ließ Gerhartz auf Nachfrage der MZ noch offen. „Das wird sich im Rahmen der Beschaffung zeigen.“ (mz)