"Breite zeichnet uns aus""Breite zeichnet uns aus": Das hat das Mehrgenerationenhaus des "Wir"-Vereins zu bieten

Jessen - Die Anerkennung des „Wir“-Vereins in der Region ist gestiegen. Vereinsvorsitzende Margit Mehr berichtete am Montagmorgen dem Europaabgeordneten Arne Lietz (SPD), dass sie gerade in den letzten Jahren gewachsen ist. „Wir haben lange darum gekämpft“, sagte Margit Mehr. Immer mehr Menschen, auch Entscheidungsträger, würden erkennen, dass die soziale Arbeit des seit 22 Jahren bestehenden Vereins „notwendig ist und gebraucht wird“.
Die Vereinsvorsitzende anerkannte die inzwischen gute Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen in Jessen und Annaburg. Die Leistungen des Vereins, so würdigte Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD), seien auch Wertschöpfung für die Stadt. Die engagierte Arbeit zahle sich aus.
Der Verein hat derzeit über 60 Mitglieder, 130 Leute sind in den verschiedenen Projekten in Jessen, Annaburg, Prettin und Holzdorf integriert, erfuhren die Gäste. Beschäftigt werden sie über verschiedene Fördermaßnahmen, in die zum Teil auch Mittel des Europäischen Sozialfonds fließen.
Der Besuch von Arne Lietz, der beim „Wir“-Verein in Jessen seine 21-tägige Europatour durch Sachsen-Anhalt startete („Sachsen-Anhalt ist Europa“), kam nach einem Besuch des Europaparlamentariers in Straßburg zustande. Arne Lietz erkundigte sich dort bei Margit Mehr, wie es inzwischen denn um den Kräutergarten in Jessen stehe. Sie erwiderte darauf, dass er sich das neue Domizil doch mal anschauen könne.
Neuer Kräutergarten ist „eine schöne Ecke“
Das nutzte jetzt Lietz nach der Visite im Mehrgenerationenhaus. Als die Vereinsmitglieder ihren Kräutergarten am Kirschweg Jessen wegen des geplanten Eigenheimstandorts aufgeben mussten, seien alle traurig gewesen, doch der neue Kräutergarten am Schwanenteich sei inzwischen „eine schöne Ecke“. Die Angebote dort würden aufgrund der zentraleren Lage von den Einwohnern der Region besser angenommen.
„Wir sind auf einem guten Weg und wir wollen weitere Vorhaben verwirklichen“, kündigte die Vereinsvorsitzende an. Sie verwies auf eine große Vielfalt an Betätigungsfeldern in dem Verein. „Die Breite zeichnet uns aus.“ Davon konnte sich der Europaparlamentarier einen Eindruck beim Rundgang durch das Haus in der Robert-Koch-Straße verschaffen, Kinderbereich, Jugenddomizil, Kreativabteilung, Sozialer Dienst, Küche, Tafel, Reisebüro, Kostümverleih, Tauschbörse, Spielzeugmuseum, Wäscherei und Nähstube.
Das Haus hat viel zu bieten. Gern hätte der Verein bauliche Veränderungen an dem Gebäude vorgenommen, etwa mit Geld aus dem europäischen Leader-Programm. Doch da der „Wir“-Verein nicht Eigentümer, sondern Mieter ist, kann das derzeit nicht in Angriff genommen werden. Zu den Neuheiten im Domizil gehören Treffen für Schwangere und für eine Babykrabbelgruppe.
„Dieses Angebot haben wir erst seit wenigen Wochen.“ An jedem Montag um 10 Uhr werden hierzu Schwangere und Mütter mit ihren Kindern erwartet, zum Erfahrungsaustausch, für Rat und Hilfe. Er kenne keinen Landfrauenverein, erklärte Lietz, der in solch großem Umfang Angebote unterbreite. „Wir geben uns Mühe, das so zu halten“, erwiderte Margit Mehr. „Wir sind Ansprechpartner für Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen.“
Nach dem Aufenthalt in Jessen informierte sich der Europaabgeordnete über die im Fliegerhorst Holzdorf der Bundeswehr stationierten Einheiten. (mz)