Bildung Bildung : Elbaue-Kinder sollen in Elster lernen

Jessen - Die Schulbezirke in Jessen bleiben vorerst unverändert. Der Hauptausschuss des Jessener Stadtrats hat es mehrheitlich abgelehnt, den Antrag der CDU/FDP-Fraktion über die Festlegung von Schulbezirken der Stadt Jessen auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am 4. Juli zu heben. Fünf Räte sprachen sich für das Abweisen aus, drei waren dagegen.
Betroffene unzufrieden
Ansinnen war es, den erst im Dezember gefassten Beschluss zur Änderung der Schulbezirke, hier vor allem zur Beschulung von Mädchen und Jungen aus Klöden, Schützberg, Gorsdorf und Hemsendorf, nicht in Jessen, sondern in der Grundschule Elster, zu revidieren. Der Antrag sei nicht aus dem luftleeren Raum gestellt worden, sagte Frank Brettschneider, Vorsitzender der CDU/FDP-Fraktion.
Ortsteilbeiräte betroffener Stadtteile in der Elbaue seien mit dem Beschluss nicht einverstanden gewesen (bis auf Klöden). Die Fraktion habe ein klares Votum bekommen und trage dies in den Rat, argumentierte Brettschneider. Die Entscheidung Ende vorigen Jahres hätte nicht übers Knie gebrochen werden müssen, meinte er.
Bürgermeister Michael Jahn (SPD) sieht das anders. Dreh- und Angelpunkt der monatelangen Debatte war und ist der Erhalt der Grundschule Seyda. Um die Schülerzahlen dort zu stabilisieren, gefordert werde vom Land derzeit eine Mindestschülerzahl in der Einrichtung von 52 Mädchen und Jungen sowie 13 Kindern in der Eingangsklasse, waren die Entscheidungen für die Schulentwicklungsplanung getroffen worden.
Zum einen, dass künftig Grundschüler aus Arnsdorf, Leipa, Rehain und Ruhlsdorf in Seyda lernen. Die Nachbarstadt Zahna-Elster mit Schülern aus Gadegast und Meltendorf unterstützt, bei Notwendigkeit auch mit Kindern aus Zemnick und Gielsdorf. Im Gegenzug lernen Kinder aus den vier Jessener Elbaue-Ortsteilen in Elster.
Die Fahrzeiten dorthin sind wesentlich geringer als nach Jessen und die Grundschüler würden anschließend ohnehin in die Sekundarschule Elster wechseln, so sie nicht ab Klasse fünf am Gymnasium lernen. Er sei zutiefst überzeugt, dass die Stadt mit ihrer Entscheidung zum Jahresende den richtigen Weg eingeschlagen habe, im Interesse des Erhalts der Grundschule in Seyda und im Interesse der Planungssicherheit, so Michael Jahn. Er sehe keinen Grund, das zu ändern. Die Mehrzahl der Hauptausschussmitglieder sah das ebenso.
Zahna-Elster erleichtert
Aufmerksam wurde die Debatte zum Ändern der Jessener Schulbezirke in Zahna-Elster verfolgt. Für die Stadt sei die Entscheidung der Nachbarn bedeutsam und gebe Planungssicherheit, sagte Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler).
Das werde auch in der Ratssitzung am Donnerstag in Zahna zur Sprache kommen. In ihr steht zur Diskussion, zum Erhalt der Grundschule Mühlanger Kinder aus Bülzig künftig in Mühlanger lernen zu lassen. Zu entscheiden ist allerdings auch über einen Vorschlag, keine Schuleinzugsbereiche festzulegen. Das könnte wiederum Auswirkungen auf Seydas Grundschule haben. (mz)