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Bildung Bildung: Das soll Kooperation zwischen Schülern und Abwasserzweckverband bringen

Von Sven Gückel 23.10.2016, 06:00
Feierlicher Akt: Christin Höge-Junge, Lea Kollmann, Anja Götze, Irina-Kirsten Springel, Thomas Felber, Cindy Saul und Lilly Unruh (v.l.) nahmen an der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Jessen teil.
Feierlicher Akt: Christin Höge-Junge, Lea Kollmann, Anja Götze, Irina-Kirsten Springel, Thomas Felber, Cindy Saul und Lilly Unruh (v.l.) nahmen an der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung in Jessen teil. Sven Gückel

Jessen - Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes beginnt nicht in der Fabrikhalle oder im Forschungslabor. Sie beginnt im Klassenzimmer, sagt der ehemalige US-amerikanische Manager Lee Iacocca. Was er in Worte fasste, möchten der Wasser- und Abwasserzweckverband „Elbe-Elster-Jessen“ (WAZV) und die Sekundarschule Jessen-Nord per Patenschaftsvereinbarung in die Tat umsetzen.

Es ist schon eine Weile her, da gehörten Patenbrigaden zum Schulalltag. Gegenseitige Besuche wurden organisiert, verdiente Schüler durch Paten bei der Zeugnisausgabe ausgezeichnet. Mitunter bot der Betrieb der Schule seine Hilfe auch bei außerschulischen Projekten an.

Diese Tradition möchte der WAZV Jessen wieder aufleben lassen. Mitarbeiter des Verbandes traten deshalb an die Leitung der Sekundarschule Jessen-Nord heran und erkundeten deren Interesse an einer Patenschaftsvereinbarung. „Da bedurfte es keiner langen Bedenkzeit. Die Idee ist gut und sollte deshalb mit Leben gefüllt werden“, erläutert Schulleiter Thomas Felber. Freitag wurde die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Das Dokument unterschrieben Vertreter der Schulleitung, des WAZV sowie die Klassensprecher der ersten Patenklassen. Um auch die Schüler in den Inhalt des Projektes einzuweihen, suchten die WAZV-Mitarbeiter Christin Höge-Junge, Thomas Giffey und Ingrid Böttger unlängst das Gespräch mit ihnen.

„Vorgesehen ist, dass wir die Patenschaft über die beiden siebten Klassen übernehmen und diese bis zum Schulabschluss begleiten. Anschließend wird sich dieser Weg erneut ab Klasse sieben wiederholen“, gewährte Thomas Giffey Einblick in die Pläne. Zudem erklärte er den 34 Jugendlichen und ihren Klassenlehrerinnen Irina-Kirsten Springel und Cindy Saul die Aufgaben des WAZV, verwies auf die Bedeutung von Trinkwasserbereitstellung und Abwasserentsorgung sowie darauf, dass im Verbandsgebiet mehr als 30.000 Menschen diese Dienstleistung in Anspruch nehmen.

Gemeinsame Veranstaltungen, Exkursionen in den Betrieb und Projekttage in einem der drei Wasserwerke oder eine der Kläranlagen des WAZV sind ebenso denkbar wie Chancen, ein Praktikum zur Berufsorientierung im Verband zu absolvieren. „Sofern es unsere Möglichkeiten zulassen, wollen wir helfen, den Physik-, Chemie- und Biologieunterricht der Klassen durch praxisnahe Elemente lebendiger zu machen.

Andererseits wollen wir den Jugendlichen auch Hilfestellungen bei der Berufswahl geben. Schön wäre es natürlich, wenn Jungen und Mädchen sich später für eine Ausbildung bei uns entscheiden würden“, ergänzte Christin Höge-Junge.

„Ich bin guter Dinge, dass diese Patenschaft für beide Seiten langfristig von großem Nutzen sein wird“, sagt Irina-Kirsten Springel. Diese Zuversicht teilen auch Stacy Gronewold aus Jessen und Lilly Unruh aus Schweinitz. „Dadurch wird der Naturkundeunterricht zweifelsfrei noch spannender“, freut sich Gronewold, während Unruh gespannt ist auf das Neue, das es zu erleben gilt. (mz)