Biker-Burg in Klöden Biker-Burg in Klöden: Hexenspektakel an historischem Ort
Klöden/MZ. - Für das mittelalterliche Wochenend-Spektakel von der Walpurgisnacht am Freitag über Inquisition und Hexenverbrennung am Sonnabend bis hin zu Ritterturnieren am Sonntag bietet die Klödener Burg die ideale Kulisse.
Nicht nur, dass in Klöden 1749 die letzte Hexe der Region verbrannt wurde. Der Klödener Burgverein hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, nach der Sanierung im Ostflügel der Anlage ein Museum zu Aberglauben und Hexenverfolgung in Mitteldeutschland einzurichten. Für die übrigen Teile des alten Gemäuers bereitet Investor Matthias Prasse eine Zukunft als Biker-Burg (Anlauf- und Treffpunkt für Motorradfahrer mit Übernachtungsmöglichkeiten vom Zelt bis zum Doppelzimmer und Angeboten wie Ritteressen) vor.
Zum momentanen Stand der Sanierungsvorbereitungen sagte Matthias Prasse der MZ: Im Ostflügel, dem hinfälligsten Teil der Burg (als Folge der Flut vom Sommer 2002 ist zu allen anderen Problemen das Treppenhaus dem Einsturz nahe), sind Sicherungsmaßnahmen gelaufen, Gerüste wurden aufgestellt. Über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme konnten dort außerdem Entkernungsarbeiten erfolgen. Dabei kamen neben anderem ein paar schöne Deckenmalereien zutage. Es hat zudem eine groß angelegte und zeitaufwendige Bauforschung stattgefunden, deren Spuren (Markierungen) im ganzen Gebäude zu sehen sind.
Um am Ostflügel endlich mit Sanierungsschritten beginnen zu können, fehlt noch der Bewilligungsbescheid über die beantragten Fluthilfemittel (mehr als 700 000 Euro Schaden wurden festgestellt). Die Denkmalschutz-Gelder stehen bereits zur Verfügung. Vom Umfang der Fluthilfe ist nun abhängig, welche Arbeiten in welcher Abfolge in Angriff genommen werden. Sollten 2004 keine Fluthilfe-Finanzen fließen, müsste der Burgverein die Denkmalschutz-Gelder für die Fundamentsanierung einsetzen. Sollte jedoch Fluthilfe gewährt werden, könnte man parallel dazu das Dach decken lassen.
Für den Ausbau der Gästezimmer der Biker-Burg fehlt immer noch die baurechtliche Genehmigung. Erfreulich ist hingegen, dass inzwischen zwei fest angestellte Vollzeitkräfte für die Biker-Burg tätig sind. Und ab Mai bekommt der Burgverein zwei ABM-Kräfte, die bis Dezember eine Geschichtsbroschüre erarbeiten sollen.