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Bauarbeiten in Jessen Bauarbeiten in Jessen: Wegebau am Elsterdamm

Von Gabi Zahn 15.07.2015, 19:17
Archäologisch begleitet Grabungstechnikerin Beate Werner das Auskoffern des Erdreiches. „Hier in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, könnte es Siedlungsspuren aus früherer Zeit geben“, sagt sie.
Archäologisch begleitet Grabungstechnikerin Beate Werner das Auskoffern des Erdreiches. „Hier in unmittelbarer Nähe der Innenstadt, könnte es Siedlungsspuren aus früherer Zeit geben“, sagt sie. Gabi Zahn Lizenz

Jessen - In der Vorwoche wurden bereits der schadhafte alte Belag in der südlichen Lindenstraße abgefräst und die Trasse für das künftige Straßenbett abgesteckt. Seit Montag ist die Firma Eurovia am Werk, um den Weg, der von der Ecke Fischerstraße/Rottenberg am Elsterdamm entlang führt und in Nähe der Firma Henze auf den Abzweig Enge Straße/Lindenstraße trifft, als „Dammverteidigungsweg“ erstmals grundhaft auszubauen. „Finanziert wird das Projekt über den Fonds zur Beseitigung von Hochwasserschäden“, informiert Jessens Bauamtsleiter Silvio Becher und zeigt sich nach der gestrigen Bauberatung zufrieden mit dem zügigen Verlauf der Arbeiten.

Wie Polier Steffen Schmidt erklärt, erfolgt der Ausbau auf einer Länge von etwa 280 Metern bis zur Maximalbreite von 4,75 Metern. Im vorderen und hinteren Abschnitt verjüngt sich die Breite entsprechend der baulichen Gegebenheiten. Begrenzt wird die Fahrbahn mit Banketten aus Schotter, die mit Oberboden bedeckt werden. Für eine ordnungsgemäße Entwässerung ist im Abschnitt, der an die Ecke Fischerstraße/Rottenberg grenzt, eine Erweiterung des bestehenden Regenwasserkanals um ein kurzes Stück vorgesehen. Im übrigen Bereich soll die Oberflächenentwässerung über sogenannte Mulden erfolgen. Begleitet werden die notwendigen Erdarbeiten – bis zu einer Tiefe von etwa 80 Zentimetern wird ausgekoffert – von Grabungstechnikerin Beate Werner. Im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sucht sie nach möglichen Siedlungsspuren: „Das Gelände gehört zum Innenstadtbereich und wurde mehrmals durch Hochwasser, aber auch durch Brände heimgesucht. Gut möglich, dass es Hinweise auf eine frühere Besiedlung gibt, zumal die Grundstücksgrenzen einst bis zum Elsterufer gereicht haben könnten“, erläutert sie.

Die bisher freigelegten rötlichen Backstein-Stücke und die unterschiedliche Färbung der Bodenschichten zeugen jedoch eher davon, dass dieser Weg seit vielen Jahrzehnten immer wieder aufgeschüttet wurde, um ihn notdürftig zu befestigen und den Zugang zum Elsterdamm zu gewährleisten.

Die Bauarbeiten erfolgen unter Vollsperrung der gesamten Strecke. Geplant ist eine Fertigstellung bis zum Jessener Heimatfest. (mz)