Basteln in Jessen Basteln in Jessen: Lust auf Weihnachtsdeko

Jessen - Jonas Welz und Matti Hobritz haben das Brettspiel „Das geheime Land“ erfunden. „Jetzt stellen wir die Regeln auf“, sagen die beiden zwölfjährigen Gymnasiasten aus Jessen, die zu den Stammgästen des jährlichen Weihnachtsbasteln im „Schützenhaus“ gehören. Das für bis zu sechs Personen ausgetüftelte Spiel führt die Teilnehmer in vier verschiedene Welten.
Dabei geht es durch ein Labyrinth oder über ein Schachbrett. Zum Abschluss findet die Schlacht der Würfel statt. „Wir entwickeln es Stück für Stück weiter “, sagen die jungen Erfinder, die ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Trotz ihres Alters bekennen die beiden Gymnasiasten, dass sie an den Weihnachtsmann glauben. Beim Basteln sitzt jeder Pinselstrich. Sie haben sich für Rehkitz im Winterwald plus einen Weihnachstern entschieden. Diese Dinge fehlen in den Sammlungen.
Fleißiger Helferstamm
Die Veranstaltung des Jessener Freizeittreffs „Wiesengrund“ ist ein Selbstläufer. 30 Minuten vor dem Startschuss bildet sich vor der Eingangstür zum Saal eine Menschenschlage, der Großteil der Besucher bastelt mehr als nur ein dekoratives Stück. Doreen Meißner, Pädagogische Mitarbeiterin in der Einrichtung des Landkreises, sitzt an der Kasse, nimmt Bestellungen entgegen, gibt organisatorische Hinweise.
„Haltbare Weihnachtsdeko ist immer der Renner“, sagt Doreen Meißner in der ersten Verschnaufpause und fügt leiser an, dass sie mit leeren Händen nach Hause geht. „Ich habe kein Platz mehr für neue Dinge.“ Die Mitorganisatorin ist froh, dass sie stets auf einen festen Helferstamm seitens des Landkreises zählen kann. Zum ersten Mal ist auch der örtliche Jugendclub „An der Maxe“ im „Schützenhaus“ dabei.
Zu den ehrenamtlichen Helfern gehören auch Sybille Etzold und Jana Palaschewski, denen die Arbeit mit Kindern viel Spaß macht. „Wir arbeiten beim Landkreis. Da ist es doch Ehrensache, dass wir mit vor Ort sind“, sagen die beiden Frauen, die Kugeln für die Weihnachtssterne verteilen und den fleißigen Bastlern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Stern bekommt Ehrenplatz
Lea Sophie Bambach aus Annaburg läuft mit ihrem fertigen Stern durch den Saal des „Schützenhauses“ und betrachtet ihn von allen Seiten. „Im vergangenen Jahr bin ich auch schon hier gewesen und habe ein Tischgedeck gebastelt“, sagt die Viertklässlerin, die nach dem Ende ihrer Grundschulzeit auf das Gymnasium Jessen wechseln will.
Lea Sophie Bambach erzählt, dass sie zu Hause „viel mit Buntpapier“ arbeitet und im Keller eine große Basteltüte steht. „Das macht mir Spaß. In Gestalten habe ich die Note eins auf dem Zeugnis.“ Mit ihrer Arbeit ist sie zufrieden. Der Stern wird einen Ehrenplatz im Kinderzimmer erhalten.
Stephanie Bergholz ist mit ihrem Sohn Malte zur Veranstaltung des Freizeittreffs gekommen. Mit Heißklebepistole und Fingerspitzengefühl dekorieren sie ihren Stern, der Stück für Stück Gestalt annimmt. Der achtjährige Malte, der in die dritte Klasse der örtlichen Grundschule „Max Lingner“ geht, bastelt auch in seiner Freizeit und berichtet vom Bau des Brandenburger Tores.
Die Ziegelsteine der Miniaturausgabe werden sogar mit Mörtel zusammengehalten. Der Junge liebt die Adventszeit sowie die Weihnachtsfeiertage. Wenn die Lichtergirlanden angezündet werden, geht Malte Bergholz das Herz auf. Der Besucherstrom reißt nicht ab.
Die Strichliste von Doreen Meißner wird länger. An den Tischen sitzen Mädchen und Jungen und sind in ihrer eigenen Welt verschwunden. Eltern oder Großeltern schauen ihnen dabei über die Schulter und geben nur bei Anfrage Tipps. Fest steht: Die Lust auf Weihnachtsdeko ist bei Kindern ungebrochen. (mz)


