Ausstellung in Jessen Ausstellung in Jessen: Mit satirischem Blick

Jessen/MZ/GRO - Das Werk ist gelungen. Das gilt sowohl im Großen für die neue Ausstellung von Klaus Kuhrmann unter dem Titel „Beobachtungen aus meiner Umwelt“ als auch im Kleinen für sein jüngstes Werk „Moderne Hochzeitsnacht“. Denn der Jessener Bildhauer, der auch an der Malerei große Freude hat, schaffte es, diese Idee kurzfristig umzusetzen. Wenige Tage vor der Ausstellung, als es fast schon ans Aufbauen der Schau ging, war das Bild in Acrylmaltechnik fertiggestellt. Ein Paar, das nach der Eheschließung im gemeinsamen Bett liegt, beschäftigt sich, wie es zu vermuten wäre, nicht mit sich selbst, sondern jeder für sich mit seinem Mobiltelefon. Wer das Bild sehen möchte, wird in einem der Gänge des Jessener Schlosses fündig. Hier und natürlich im Foyer des Verwaltungssitzes können die Arbeiten von Klaus Kuhrmann bis in den kommenden Monat hinein angeschaut werden.
Wenn da plötzlich ein Betrachter lauthals lacht, wie am Freitag bereits vor der Eröffnung geschehen, dann liegt das an der „Heiterkeit der hintersinnigen Art“, die dem Künstler eigen ist, wie es Laudator Lothar Günther aus Axien formulierte. Künstlern gefalle es wenig, fügte er an, mit anderen ihrer Zunft verglichen zu werden. Darum werde er Klaus Kuhrmann auch nicht den Heinrich Zille von Jessen nennen, obwohl...
Der satirische Blick, der sich in seinen großformatigen Bildern widerspiegelt, sei bereits aus seinem bildhauerischen Schaffen bekannt. „Wir dürfen gespannt sein, womit er uns demnächst überrascht“, meinte Lothar Günther.
Klaus Kuhr-mann wird sich jetzt, nachdem die Ausstellung eröffnet ist, wohl wieder mehr der Bildhauerei widmen. Einige Gipsfiguren liegen bereit, das Umsetzen in Holz könnte beginnen. Andererseits hält er es nicht für ausgeschlossen, dass ihm da eine Bildidee kommt, die darauf drängt, verwirklicht zu werden. Festlegen wollte er sich da nicht.
Als er die Bilder zum ersten Mal im Atelier des Künstlers sah, habe er herzhaft gelacht, bekannte Jessens Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU). „Man erkennt sich da auch selber.“ Welche Motive er meinte, ließ er offen.
Festvereinsvorsitzende Angelika Winne hatte die Ausstellung und damit das 176. Jessener Schul- und Heimatfest eröffnet. Theresia Taube (Gesang) und Ruth Taube (Keyboard) wählten für diesen Anlass Kompositionen von Händel und Mendelssohn Bartholdy aus.
Mehrere Bilder von Klaus Kuhrmann werden übrigens im „Heimatkalender für das Jessener Land 2015“ veröffentlicht. Das Heft erscheint im Spätherbst.
Die Ausstellung von Klaus Kuhrmann kann bis zum 19. September zu den üblichen Öffnungszeiten der Stadtverwaltung Jessen betrachtet werden.
