Armbrustschützen Armbrustschützen: Exkurs in die Historie
Jessen/MZ. - Vor dem Vergnügen steht die Anstrengung. Zumindest bei den Jessener Armbrustschützen ist das so. Deshalb galt es am Sonntag, zuerst eine Wanderung zu absolvieren, dann den Blütenkönig und seinen Vize auszuschießen und erst danach ging es zum gemütlichen Teil über.
Treffpunkt war am Morgen, wie konnte es anders sein, beim Blütenkönig des Vorjahres Ulrich Bieselt. Er hatte gemeinsam mit seinem Vize Rainer Gutewort die Wanderroute erarbeitet und auch zum Schießen alles vorbereitet.
Zunächst hätten alle Angst gehabt, dass es Richtung Westen geht, um zur Blütenwanderung auch solche zu erleben, erzählt Hans-Martin Taesch der MZ. Das wäre etwas sehr weit weg für die doch zumeist etwas älteren Männer gewesen. Trotzdem wurde es interessant, denn auf dem Weg zur Mühle Mühlberg erzählte Ulrich Bieselt allerhand Historisches, wies auf besondere Naturabschnitte hin. Besucht wurde auch jene Stelle, die von der Lingner-Schule für den Biologie-Unterricht genutzt wird. Und kurz vor dem Ziel, dem Anglerheim, gab es eine besondere Überraschung, ein verspätetes Ostereierkullern, das für allerhand Spaß sorgte.
Nachdem dann etwas Zielwasser getrunken worden war, ging es an das "Schießen". Zwischen zwei Birken war mit Lederriemen eine Schleuder befestigt worden, mit der eiergroße Kieselsteine in Richtung Blütenstern geschickt wurden. Vor einigen Jahren waren die Armbrüste vergessen worden. Damals wurden erstmals Steine genommen und das hat seitdem Tradition. Rainer Gutewort hatte zwar versichert, alles genau berechnet und justiert zu haben, aber trotzdem war die Fehlerquote hoch. Ein in der Nähe stehender Baum bekam mehr Steine ab, als das Ziel. So gab es mehrere Durchgänge in streng festgelegter Reihenfolge, ehe Erhard Hanke als neuer Blütenkönig und Ernst Präger als sein Vize feststanden.