Annaburger bei DSDS Annaburger bei DSDS: Fernseh-Ruhm für 370 Sekunden

Annaburg/MZ - Dirk Heinisch schaut am Samstag seine Lieblingssendung „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) und dann passiert es: Der 26-Jährige erlebt sich selbst beim Vorsingen. Damit hat der Annaburger nicht mehr gerechnet. „Das Casting war vor etwa drei Monaten in Berlin“, begründet der junge Mann seine Überraschung. „Ich bin aber komplett zufrieden“, sagt der Hobby-Sänger zu seinem Auftritt vor einem Millionenpublikum. Stolze 370 Sekunden werden im Fernsehen gesendet.
Derzeit läuft auf dem Privat-Fernsehsender RTL die elfte Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“. Die erste Staffel lief ab 2002. Deren Gewinner Alexander Klaws ist inzwischen ein erfolgreicher Schauspieler und Moderator, vor allem aber auch Musicaldarsteller. Einer seiner Kontrahenten, Daniel Küblböck, gilt heute noch als Paradiesvogel, hat aber seine musikalischen Interessen auf Jazz und Chanson verlagert. (Quelle: Wikipedia)
Das liegt nicht unbedingt am Gesang, sondern vielmehr an der Originalität des Superstar-Kandidaten.
Mit Glücksbringer
Mit einer Dieter-Bohlen-Puppe - „Mein Glücksbringer“ - bewaffnet und im Outfit des Poptitans tritt der Annaburger vor die prominente Jury. Dabei stellt Bohlen sofort fest, dass der Bewerber die gleiche Hose wie er selbst trägt. „Der Dieter ist immer so modisch gekleidet“, verrät Heinisch, dass dies alles andere als ein Zufall sei. Schließlich habe er sich von einem Wittenberger Herrenausstatter vor seinem Auftritt beraten lassen.
Und das offensichtlich mit sehr großem Erfolg. „Dein Gürtel ist besser als meiner“, meint der Pop-Titan. „Zum Tausch ist es aber nicht gekommen, der Dieter hat eine andere Konfektionsgröße“, so der 26-Jährige, der dem 60-Jährigen vor laufenden Kameras gern ein paar Styling-Tipps gibt. Die gesanglichen Leistungen dagegen konnten nicht einen der vier Juroren überzeugen. Es gibt ein vierfaches „Nein“. Der Raumausstatter singt einen Modern-Talking-Hit und legt großen Wert auf das Urteil von Bohlen. Der hält sich mit Kritik an seinem Fan auffallend zurück und vergleicht den Vortrag mit dem seines Duett-Partners bei der legendären Pop-Formation. „Der Thomas Anders, das sagt ja schon der Name, singt das anders.“
„Die Komposition“, fügt Marianne Rosenberg hinzu, „war auch anders gemeint“. Das Urteil des Schlager-Urgesteins fällt vernichtend aus. „Das hat sich sehr schrecklich angehört“, meint Rosenberg. Allerdings kann der Annaburger - im Gegensatz zu anderen Kandidaten verzichtet er auf ein Halbplayback - so wie einst Bohlen nicht auf die Stimm-Qualitäten von Anders zurückgreifen. Und so ist das frühe Aus im Wettbewerb nicht mehr zu verhindern. Er wird mit den Worten, er sei „ein sympathischer Typ“ verabschiedet.
„Es hat Spaß gemacht“
Trotzdem kommentiert ein MZ-Leser: Heinisch sei von den „Juroren abgekanzelt“ worden. Das sieht der Betroffene nicht so. „Es hat Spaß gemacht“, sagt der 26-Jährige, der stolz ist, dass sein Video in der letzten DSDS-Ausgabe vorm Recall noch gezeigt wird. „Das war geil“, so Heinisch, der überlegt, ob er 2015 wieder antritt. Seine Entscheidung stehe dazu noch aus. Der Sänger in spe ist gestern wieder in seinem Job aktiv. Der 26-Jährige arbeitet in einem Raumausstatter-Geschäft. Natürlich wird er auch hier auf seinen Auftritt angesprochen. Das Feedback, so seine Bilanz, falle positiv aus.