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80er-Silvester in Hohndorf 80er-Silvester in Hohndorf: Die Post geht wieder ab

Von Gabi Zahn 01.01.2015, 17:00
Prosit Neujahr aus Hohndorf: Sie alle haben für ein temperamentvolles Party-Programm gesorgt.
Prosit Neujahr aus Hohndorf: Sie alle haben für ein temperamentvolles Party-Programm gesorgt. Gabi Zahn Lizenz

Hohndorf - Tanzen in neonfarbener Kleidung und im Licht bunter Diskoscheinwerfer. Hits der Neuen Deutschen Welle und andere Charts, die vor einem Vierteljahrhundert zu Ohrwürmern wurden: Dieses Flair erinnert an den Lifestyle der 80er Jahre. Dazu gibt es ein überaus reichliches Buffet hausgemachter Köstlichkeiten, auf dem Mettigel und Käsespieße nicht fehlen. Den Hohndorfern und ihren Gästen beschert dieses Lebensgefühl der „80er“ einen amüsanten Jahreswechsel.

Immer neue Ideen

In Sachen Silvesterparty sind die Einwohner bekanntlich „alte Hasen“. Seit 26 Jahren feiern sie diesen gemeinsam, aber die Ideen für immer neue Motto-Feten gehen einfach nicht aus. Diesmal also wird die generationsübergreifende Begegnungsstätte in einen Disco-Tempel der 80er Jahre verwandelt. Eine geniale Idee, denn schließlich gibt es dort die „am besten präparierte Tanzfläche weit und breit“, wie die Hohndorfer werben. Was aber tun, wenn der Platz plötzlich von schaurigen kleinen und großen Geistern bevölkert wird? Sind sie etwa dem Halloween-Spuk in Lebien entwichen und wollen jetzt die Silvesterparty in Hohndorf schmeißen?

Zum Glück hat Wolfgang Nachbar, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, gleich den einzig richtigen Notruf parat – die Hotline zur „Geister GmbH“. Redegewandt bringt er die Dringlichkeit seines Anliegens vor. Dann dauert es tatsächlich nur wenige Momente (so war das eben in den flotten 80ern!) bis die „Ghostbusters“ eintreffen. Mit ihren Gerätschaften und dem entsprechenden Sound aus der gleichnamigen amerikanischen Fantasy-Komödie gelingt es, die grusligen Störenfriede zu verjagen.

Dieser Einsatz der Gespenster-Jäger wird zum humorvollen und zugleich symbolischen Auftakt der Silvesterparty. Letzteres vor allem deshalb, weil ihn auch die Jüngsten mitgestalten: Seit eh und je feiern alle Generationen in Hohndorf gemeinsam. Die Kinder wirken im Programm mit, spielen und tanzen zwischen – und mit den Erwachsenen. Zumeist zeigt sich der Sandmann erst, nachdem die Böllerei um Mitternacht langsam abflaut. Einmal im Jahr, so finden die Hohndorfer, darf das so sein, zumal sich auf diese Weise das „Silvester-Ensemble“ des Feuerwehrvereins kontinuierlich verjüngt.

Das beweist die achtjährige Nele Idelberger. Als „Nena“ setzt sie mit Finn Schulze, Meggie, Liam Noack und weiteren Akteuren die „99 Luftballons“ wunderschön in Szene. Die kleine „Coverband“ verleiht dem NDW-Hit einen romantischen Touch. Das Publikum applaudiert angesichts der zur Saaldecke aufsteigenden bunten Ballons.

Als „Nickerbocker & Biene“ lassen Elisabeth Rahn und Alexander Schulze mit dem Hit „I will nur zruck zu dir“ sodann einen wahren Gefühlssturm aus den 80er Jahren nacherleben. Die Zuschauer stimmen begeistert ein. Der Beifall verebbt nur, weil die Kehlen hin und wieder befeuchtet werden müssen und die Schüsseln mit Erdnüssen und Chips gar zu sehr verlocken.

Exzellente Parodie

Allerdings endet die Knabberei abrupt, als eine etwas freizügig bekleidete „Dame“ und ihr vermeintlicher Verehrer ins Rampenlicht rücken: „Dideldum dideldei, ist da noch ein Platzerl frei?“, wirbt dieser unverhohlen um die Nähe der properen Schönen. Damit nimmt eine exzellente Parodie auf die Erste Allgemeine Verunsicherung – kurz EAV genannt – ihren zutiefst humorvollen Lauf. Mit Bernd Schulze und Henry Wickner wird sie zur Gaudi allererster Güte. Auch der diensteifrige „Kellner“ (Nicole Erxleben) hat daran großen Anteil. DJ Silvio Mikosch hat für die letzten Stunden des Jahres eine bunte Mischung von Popsongs aus dem Zeitalter von Alphaville, Nena, Roger Whittaker und ZZ Top in petto. Das Publikum kann ausgiebig den Disco-Fox zelebrieren. Als jedoch Simone Schulze verrät, dass unter den Nicht-Hohndorfern auch Hobby-Tänzer im Saal feiern, legt der DJ mit dem Tom-Jones-Hit „Sex bomb“ einen dynamischen Cha Cha Cha auf. Die Eleven meistern ihn mit Bravour – und „schnappen“ sich für die nächste Runde neue Tanzpartner aus dem Publikum.

Kurz vor dem fulminanten Finale des Hohndorfer „Silvester-Ensembles“ gibt es noch ein großes Hallo für zwei Herren, die als „Wildecker Herzbuben“ die Herzen des Publikums im Nu erobern. Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer und Reiner Zahn zeigen in roten Westen und weißen Pluderhosen Showtalent. Beide versichern später, beim Leibumfang künstlich nachgeholfen zu haben.

Viele gute Wünsche

Tanzend oder schunkelnd, auf jeden Fall in bester Stimmung, zählen Kinder und Erwachsene – Gäste und Akteure – gemeinsam die letzten Sekunden des Jahres mit. Punkt Mitternacht klingen die gefüllten Gläser aneinander. Die Menschen liegen einander in den Armen, wünschen sich gegenseitig Gesundheit, Frieden – und noch viele gemeinsame Silvesterfeiern in Hohndorf. (mz)

In ausgelassener Stimmung feiern die Hohndorfer in ihrem „Disko-Tempel“. „Küss die Hand schöne Frau“ heißt es bei Bernd Schulze und Henry Wickner, die als „Erste Allgemeine Verunsicherung“ auftreten.
In ausgelassener Stimmung feiern die Hohndorfer in ihrem „Disko-Tempel“. „Küss die Hand schöne Frau“ heißt es bei Bernd Schulze und Henry Wickner, die als „Erste Allgemeine Verunsicherung“ auftreten.
Gabi Zahn Lizenz
In ausgelassener Stimmung feiern die Hohndorfer in ihrem „Disko-Tempel“. „Küss die Hand schöne Frau“ heißt es bei Bernd Schulze und Henry Wickner, die als „Erste Allgemeine Verunsicherung“ auftreten.
In ausgelassener Stimmung feiern die Hohndorfer in ihrem „Disko-Tempel“. „Küss die Hand schöne Frau“ heißt es bei Bernd Schulze und Henry Wickner, die als „Erste Allgemeine Verunsicherung“ auftreten.
Gabi Zahn Lizenz