60. Geburtstag 60. Geburtstag: Süffiger Wein und viele Sangesbrüder
Jessen/MZ. - Jene, die ihn genauer kennen und zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis zählen, sagen selten Joachim. Wenn der einzige Jessener Winzer mit Glatze, der obendrein noch singt und dichtet, gerufen wird, dann heißt es zumeist "Achim, komm mal". Am Dienstag wird dieser Ruf des Öfteren erklungen sein. Joachim Soldmann beging seinen 60. Geburtstag.
Eine Riesenfeier hatte das Geburtstagskind nicht geplant, die "offizielle Party" folgt am Sonnabend. Ohnehin mag Joachim Soldmann den ganz großen Rummel um seine Person nicht. "Ich bleibe lieber im Hintergrund, so im Vordergrund zu stehen, mag ich nicht." Das klingt nach Bescheidenheit, gleichwohl kann Joachim Soldmann nicht von der Hand weisen, dass er bekannt ist. Quasi ein Jessener Original.
Die Wenigsten werden dabei wissen, dass er seit seiner Lehrzeit in der Stanztechnik seine berufliche Heimat gefunden hat. Joachim Soldmann hat sich seine regionale Popularität mit anderen Dingen erworben. So mit dem Wein, den er auf seinen kleinen Weinberg anbaut. Hobbyzüchter sei er, so betont Soldmann, einer, der Wert darauf legt, seinen Wein im eigenen Keller zu keltern. "Das mache ich seit den sechziger Jahren, eine richtige Leidenschaft von mir."
Und es war der Wein, der ihn zu einer seiner anderen "Lebensaufgaben" brachte. Die Arbeit im Jessener Schul- und Heimatfestverein. Er war es, der das mittlerweile legendäre Weinfest mit aus der Taufe hob, seine Tochter war die erste Weinprinzessin. Auf diese Sache sei er stolz, "da hat sich eine Idee zu einem richtigen Volksfest gemausert, was ich wunderbar finde". Und um gleich beim Jessener Fest zu bleiben, der Heimatabend ohne die ironischen Gesänge mit Bildern der Soldmanntruppe wären wohl kaum vorstellbar.
Singen mag Joachim Soldmann sowieso sehr gern. Seit 1968 ist er aktives Männerchormitglied. Ein Lächeln auf seinem Gesicht unterstreicht, wie sehr er in dieser Truppe verwurzelt ist.
Nun also hat Achim sechs Lebensjahrzehnte hinter sich. Eine Zeitspanne, die er im Rückblick, trotz mancher Schwierigkeiten, als wunderbar empfindet. "Ich würde es wohl nicht anders machen, mein Leben. Zu bereuen habe ich nichts." Beim Blick auf Künftiges bleibt Joachim Soldmann bescheiden. "Vielleicht in manchen Dingen des Alters wegen kürzer treten. Ansonsten wünsche ich mir das Wichtigste, Gesundheit."