40. Sommerfest 40. Sommerfest: Axien macht Broadway Konkurrenz

Axien/MZ - Was hat das einstige Badgelände in Axien nicht alles erlebt. Da wurden Ferkel gehascht, da boten Luftakrobaten der Familie Weisheit atemberaubende Kunststücke auf dem Hochseil, da erfreute Regina Thoss die Herzen der Schlagerfreunde. Zum 40. Mal wurde jetzt das Sommerfest gefeiert. Zum dritten Mal gab es ein „American Weekend“. Vor sechs Jahren, 2008, bevölkerten erstmals Helden der Landstraßen mit amerikanischen Schlitten, Cowboys und Indianer das Festgelände.
Passend zum Thema wurden die beiden Moderatorinnen des Heimatabends am Freitag, Michaela Meißner und Jacqueline Schindler, mit einem Geländewagen bis zur Bühne gebracht. Dazu erklang die Titelmusik der US-amerikanischen Fernsehserie „Ein Colt für alle Fälle“. Anschließend konnte das Duo Großes ankündigen, denn dem Publikum wurde das Beste vom New Yorker Broadway in Aussicht gestellt. Ohne Scheu hatten sich die Axiener an Welterfolge gewagt. Mädchen und Jungen aus dem Ort erzählten unter Anleitung von Sabrina und Hiltraut Kondritz die Geschichte vom „König der Löwen“. Die Bulldog-Freunde hatten für ihren Auftritt die Liebesgeschichte von Danny und Sandy aus dem Musical „Grease“ ausgewählt. Wer sich da verdutzt die Augen rieb, was Axiener zu ihrem runden Jahrestag alles auf die Beine stellen, der musste erkennen, dass sie immer noch eins drauflegen können.
Bei den Temperaturen am zurückliegenden Wochenende wäre es sicher gut besucht gewesen, das Freibad in Axien. Doch es existiert nicht mehr. Allerdings, viele Erinnerungen an die Erholungsstätte wurden wach, als die Axiener gemeinsam mit vielen Gästen ihr 40. Sommerfest feierten. Und sie konnten zu diesem Anlass nicht allein verbale Rückblicke bieten, sondern auch einen besonderen in Wort und Bild. Extra zu diesem runden Jahrestag legte der Axiener Heimatverein druckfrisch eine Broschüre vor.
Unter dem Titel „40 Jahre Bad- und Sommerfest“ wird Rückschau von den Anfängen bis in die Gegenwart gehalten. So schreibt Vereinsvorsitzender Jens Lieschke: „1972 fing alles an. Die LPG entschloss sich zum Bau eines Freibades in der Gehmener Straße. Bis zur Fertigstellung mit Hilfe russischer Soldaten sollte es bis in das Jahr 1974 dauern.“ Das „Bad der Freudschaft“ sei mit einem großen Fest eingeweiht worden. Im Jahr darauf ging das erste Sommerfest über die Bühne, das von da an jährlich im Juli seinen Platz im Kalender fand. Zu den ersten Programmpunkten gehörten ein Schwimmwettkampf und ein Schauspringen vom Turm. Doch 2007 wurde das Freibad aus Kostengründen abgerissen und verfüllt.
Die vorliegende Broschüre, sie verfügt über 50 Seiten, „soll einen kleinen Einblick in die Geschichte des Axiener Sommerfestes vermitteln und ein Andenken an alle Mitwirkenden, Organisatoren und Helfer“ sein, so Jens Lieschke.
Dafür sorgte die Sangesgemeinschaft „Lied-Gut“, die in beeindruckenden Kostümen Szenen aus dem „Phantom der Oper“ darbot. Da es bis zu diesem Zeitpunkt bereits heiß her ging, entschieden sich die Axiener Newcomer dafür, dem Publikum mit „Singing in the rain“ eine Abkühlung an diesem heißen Sommerabend zu gönnen. Und auch wenn Andy Kneist und Tobias Daniel in einem ihrer Sketche für Milchprodukte warben, andere Getränke waren beim Heimatabend gefragter.
Allerdings kamen die Gäste dann gar nicht zum Trinken, denn so kräftig wurde geklatscht, als die Sportgruppe Prettin „Dirty Dancing“ aufführte, das „Lied-Gut“ hinter vier reizenden Kätzchen einen Ohrwurm aus „Cats“ sang und schließlich vom Männerballett Michael Jackson zum Leben erweckt wurde. Die Zugabe-Rufe waren so stark, dass diese drei Darbietungen zweimal zu sehen waren. Und die Moderatorinnen bekannten: „Wir wissen, wofür wir es machen, für unser Dorf.“
Aufgrund der extremen Temperaturen hätten die Axiener statt des amerikanischen Wochenendes auch ein afrikanisches veranstalten können. Egal, wie das Wetter wird, nächstes Jahr geht es wieder zünftig zu, bei der Wiesengaudi.

