193. Schul- und Heimatfest193. Schul- und Heimatfest: Klangvolle Verbundenheit in Schweinitz
Schweinitz - Die Spielmannszüge aus Schweinitz und Barlo sind seit 27 Jahren befreundet. Das zeigt jetzt auch ein Aufsteller an der B 187.
Diese Überraschung ist den Schweinitzer Spielleuten durchweg geglückt. Als sie am Freitagabend gemeinsam mit dem Spielmannszug aus Barlo, einem Stadtteil von Bocholt in Nordrhein-Westfalen, durch Schweinitz in Richtung Festplatz zogen, legte der Schweinitzer Zug auf der B187 in Höhe der Weinpresse einen Zwischenstopp ein.
Völlig unerwartet für sie bat Norbert Müller, Vorstandsvorsitzender des Zuges aus Schweinitz, die Vereinsvorsitzende aus Barlo Yvonne Lensing nach vorn und mit ihr einen unter einer Plane verdeckten Aufsteller zu enthüllen. Auf diesem würdigen die Schweinitzer ihre mittlerweile 27-jährige Partnerschaft zum Spielmannszug in Barlo. „Er wird künftig immer dann hier stehen, wenn ihr zu uns nach Schweinitz kommt“, betonte Müller sehr zur Freude der Gäste.
Einladung nach der Wende
Als Jessens erster Landsrat Ernst Meyer 1991 eine Einladung zum „Europäischen Bürgerfest“ nach Bocholt erhielt, wurde er auch gebeten, eine Kulturgruppe seiner Region mitzubringen. Die Wahl fiel dabei auf den Schweinitzer Spielmannszug, dessen Historie bis in das Jahr 1910 zurückreicht. „Auf diesem Fest haben wir Bekanntschaft mit den Spielleuten aus Barlo gemacht und sofort festgestellt, dass die Chemie zwischen uns stimmt“, so Müller rückblickend.
Seither haben sich beide Züge 13-mal wechselseitig besucht, in einem Abstand von drei bis fünf Jahren. Anfangs habe man viel von den Westfalen lernen können, vor allem was die Organisation des Vereinslebens oder die Vereinsstruktur angeht. „Inzwischen ist es aber auch so, dass wir Dinge, die uns an den Auftritten der Schweinitzer gefallen, ebenfalls in unser Repertoire übernommen haben“, gibt Thomas Hungerkamp, 1991 Vorsitzender des Zuges aus Barlo, das Lob zurück.
Längst haben sich aus dieser musikalischen Ehe auch private Beziehungen herausgebildet, so dass die Spielleute nicht nur bei den offiziellen Treffen zueinander finden. „Musik verbindet eben. Wir reden eine Sprache. Schweinitz ist für uns zur zweiten Heimat geworden“, hebt Hungerkamp hervor. Mit 30 Musikern sei man in diesem Jahr an die Schwarze Elster gekommen. Zusammen mit den 41 anwesenden Spielleuten aus Schweinitz zog somit ein stimmgewaltiger Klangkörper durch den Ort und gab dem Heimatfest eine gehörige Stimme.
In zwei Jahren wieder
2020, so bislang die aktuelle Planung, wollen die Schweinitzer wieder nach Barlo fahren. Auf eine Feier anlässlich des 110-jährigen Bestehens des Spielmannszuges möchte man dann verzichten. „Statt dessen feiern wir die 111 Jahre im Jahr darauf und freuen uns dann auf unsere Freunde aus Barlo, die mit uns anstoßen wollen. Wie es sich gehört, mit Wein aus der Region“, blickte Müller voraus.
(mz)