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189. Schul- und Heimatfest in Schweinitz 189. Schul- und Heimatfest in Schweinitz: Süßer Klemmkuchen verwöhnt die Gäste

Von Evelyn Jochade 13.07.2014, 15:25
Heinz Müller wurde nicht müde, die Sensen der Nachbarschaft zu dengeln. Dabei fand er noch Zeit, diese Technik zu erklären.
Heinz Müller wurde nicht müde, die Sensen der Nachbarschaft zu dengeln. Dabei fand er noch Zeit, diese Technik zu erklären. E. Jochade Lizenz

Schweinitz/MZ - Kaum hatten die Besucher des Markttreibens im Rahmen des 189. Schul- und Heimatfestes auf dem Hof des Rathauses in Schweinitz diesen betreten, fühlten sie sich versetzt in eine andere Zeit. Von wegen Zeitreisen sind (noch) nicht möglich! In Schweinitz schon. Davon hätten sich die Herren Wissenschaftler am Samstagnachmittag überzeugen können.

Sprung in die Vergangenheit

Und für die Zeitreisenden war dieser Sprung in die Vergangenheit auch überhaupt nicht umständlich oder gar gefährlich. Wenn man einmal von den Gefahren für Hüfte und Bauch absieht. Aber selbst die hielten sich mit den süßen Klemmkuchen, aufgefüllt mit Sprühsahne, noch in Grenzen. Vor aller Augen im Feuer gebacken, gingen sie weg, wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln und der kleine Obolus auf freiwilliger Basis wurde, wie für die anderen leckeren Magenfüller, gern gegeben.

Da konnten selbst die „Schotten“ aus Güsten nicht widerstehen. Die wurden von zwei Marketenderinnen (Hanne König und Ursel Richter) mit ihrem Angebot umgarnt. Für deren Kartoffeln mit Kräuterquark ließen die Musiker fast ihren Einsatz sausen. Das schon im Laufen zurück gerufene Lob für das gute Essen, beantwortete Ursel Richter mit der spitzen Bemerkung: „Es gibt eben auch Frauen, die was gut machen.“

Dem war auf dem Markt nichts hinzuzufügen, denn neben dem leiblichen Wohl gab es auch Stände, wo sich die Kreativität der „Weiber“ zeigte. Was beispielsweise aus Stoff oder Wolle durch Stricken und Nähen entstehen kann oder auch aus Ton, sahen die Besucher hier aus erster Hand.

Wer etwas ganz Besonderes suchte, der wurde bei Christine Fritzsche fündig. Noch betreibt die Schweinitzerin das Filzen als Hobby. Aber was sie da am Sonnabend anbot, war höchst interessant. Und garantiert aus reiner Wolle. Von Hundespielbällen über Katzenkuschelhäuser bis zu Stulpen und Tüchern. Selbst ein Teddy und ein Häschen als Handpuppe wären bei ihr zu bestellen. Spielzeug für die Allerkleinsten, garantiert ohne Giftstoff, wie Reinhard Fritzsche betont. Und vor allem natürlich so schön kuschlig.

Geräusch nicht zu überhören

Mit weniger Kuschligem hatte es Heinz Müller auf dem Markt zu tun. Jeder, der sich ins Markttreiben mischte, hörte sein Tick, Tick, Tick … und wandte sich irgendwann dem Geräusch zu. Es war ein mittlerer Hammer mit dem Heinz Müller kontrolliert, aber rhythmisch auf ein Sensenblatt schlug. Nebenher fand er noch Zeit, das richtige „Sensen-Dengeln“ zu erklären. Nur die ersten zwei bis drei Millimeter werden mit der Hammerspitze vorsichtig, aber fest geklopft. So wird die Schnittkante immer dünner und schärfer. „Aber Achtung!“, warnte der im Obstbau groß Gewordene. „Es kommt auf das Material des Blattes an. Manchmal reißt es auch.“ Heute als Rentner hat er natürlich einen eigenen Garten und da gibt es so manches Gras zu schneiden. Das aber mit der Gras-Sense und nicht etwa mit der Korn-Sense … Ein Fachmann eben, der Heinz Müller.