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Wolfhündin von Gerbstedt Wolfhündin von Gerbstedt: Stammt der Besitzer des Rassehundes aus Friedeburg?

Von Wolfram Bahn 29.09.2016, 05:00
Kommt die Hündin wieder zu ihrem Besitzer nach Friedeburg?
Kommt die Hündin wieder zu ihrem Besitzer nach Friedeburg? Lukaschek

Gerbstedt - Die Geschichte um die eingefangene Wolfhündin von Gerbstedt könnte einen völlig überraschenden Ausgang nehmen. Der Rassehund, der derzeit in einer Tierpension in Wimmelburg untergebracht ist, stammt aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz. Das bestätigte eine Kreissprecherin auf Anfrage.

Hundehalter ins Visier der Tierschutzorganisation Peta geraten

Nach MZ-Informationen soll der Halter auf einem abgelegenen Gehöft in Friedeburg wohnen. Der Besitzer und Hundehalter war vor drei Jahren ins Visier der internationalen Tierschutzorganisation Peta geraten. Sie deckte zusammen mit einem Fernseh-Team auf dem Grundstück unhaltbare und tierschutzwidrige Zustände auf. Aus diesem Grund fordern die Tierschützer, die an der Rettungsaktion für die Wolfhündin beteiligt waren, dass das Tier nicht wieder zu ihm zurück darf.

„Wir haben darüber inzwischen die zuständigen Behörden informiert und hoffen, sie haben ein Einsehen“, sagte eine Tierschützerin aus Brandenburg der MZ. Ob die Ämter dem folgen werden, ist offen. Es werde jetzt ein Gespräch mit dem Halter geben und dann werde man prüfen, ob die Hündin wieder ihrem Besitzer übergeben wird, sagte die Kreissprecherin nach Rücksprache mit dem Veterinäramt des Kreises.

Sie widersprach in diesem Zusammenhang der Behauptung, dass gegen den Besitzer der Wolfhündin ein Tierhalteverbot erlassen worden sei. „Dem ist nicht so“, erklärte die Sprecherin auch mit Hinweis auf solche oder ähnliche Wortmeldungen, die im Internet und den sozialen Netzwerken kursieren.

Auf die Spur des Halters war das Ordnungsamt der Stadt Gerbstedt kurz nach dem Einfangen der betäubten Hündin gestoßen. Sie fanden einen Chip, auf dem auch die Daten des Tierhalters vermerkt sind. Wie die Stadt, zu der der Ortsteil Friedburg gehört, weiter in der Sache verfährt, war am Mittwoch nicht in Erfahrung zu bringen. Die Verwaltung war an diesem Tag geschlossen.

Unterdessen soll der Besitzer aus Friedeburg schon in der Tierpension an der Birkenschäferei aufgetaucht sein, um die Hündin abzuholen. Der Inhaber der Pension wollte sich dazu nicht äußern. Er verwies auf das Gerbstedter Ordnungsamt, von dem er beauftragt sei, sich um das Tier zu kümmern. Nach seinen Worten geht es der Hündin gut, sie sei allerdings immer noch etwas ängstlich. Er schätzt ihr Alter auf etwa vier Jahre. Wie lange sie noch in der Tierpension bleibt, hängt nun von den Entscheidungen der Behörden ab.

Experten für Tierbetäubung helfen Wolfhündin zu fangen

Die Wolfhündin war mehr als eine Woche im Schlenzetal herum gestreunt. Anfangs hieß es noch, ein Wolf sei gesichtet worden. Doch schnell war klar, dass es sich um einen Vertreter der Rasse Tschechischer Wolfhund, also einen Haushund, handelt. Nach zwei missglückten Fangaktionen konnte der Vierbeiner am Dienstagmorgen in Gerbstedt von einem Team des Tierservice von Heino Krannich, einem Experten für Tierbetäubung aus Niedersachsen, eingefangen werden.

Ihr Besitzer, der bisher nicht zu erreichen war, hatte bis 2002 ein Gewerbe als Tierheim angemeldet. Nach den Enthüllungen über die katastrophalen Zustände auf seinem Gehöft, die damals auch in der MZ nachzulesen waren, bekam der Tierhalter in Friedeburg vom Veterinäramt Auflagen erteilt. (mz)