Wohnungsgenossenschaft Hettstedt Wohnungsgenossenschaft Hettstedt: Ärger nach überraschender Fällaktion

hettstedt/MZ - Eine Baum-Fällaktion in der Gottfried-Herder-Straße in Hettstedt stößt bei Anwohnern auf heftige Kritik. Eine Tanne und eine Lärche sind hier der Säge zum Opfer gefallen. „Die beiden Bäume waren eine Heimstatt vieler Vögel“, schreibt Brigitta Reimann „Sie verliehen der Fläche eine angenehme Atmosphäre sowie Sichtschutz“.
Brigitta Reimann konnte die Fällaktion von ihrem Balkon aus beobachten und fotografieren. „Zuerst dachten wir alle, die Arbeiter wollen trockene Äste an den Bäumen entfernen“, schildert sie. „Doch sie gingen an die Stämme ran.“ Sie verstehe nicht, warum die Wohnungsgenossenschaft die Bäume fällen ließ, denn sie seien völlig gesund gewesen. „Auch andere Menschen sind sehr empört.“
Genossenschaftsmitglieder wollen informiert werden
Ein Anruf bei der Wohnungsgenossenschaft Hettstedt brachte am Montag zuerst keine Klarheit. Vorstandschefin Manuela Kolbe erklärte lediglich, das Fällen der Bäume sei eine unternehmerische Entscheidung gewesen. Und zum Fällen von Fichten und Tannen sei keine Genehmigung erforderlich. Brigitte Reimann und anderen Anwohnern geht es jedoch nicht nur darum, ob die Bäume legal entfernt wurden. Sie wollten auch wissen, warum und ob die Tanne und die Lärche wirklich weg mussten. „Wir sind Genossenschaftsmitglieder und hätten uns gewünscht, im Vorfeld informiert zu werden.“
Montagnachmittag rief Brigitta Reimann erneut bei der MZ an. Sie habe bei der Genossenschaft soeben erfahren, dass die Wurzel der Bäume gefährlich für das Haus werden könnten. Auch hätten manche Wohnungen zu sehr im Schatten der Bäume gelegen. „Diese Begründung muss ich akzeptieren“, so die Hettstedterin. Besser wäre aber, man hätte das alles nicht nach, sondern bereits vor der Fällaktion erklärt.