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WM in Amerika WM in Amerika: Hettstedt-Welle erreicht Spielmannszug in den USA

Von Tina Edler 04.12.2017, 13:07
Die frischgebackenen Weltmeister in Palm Springs
Die frischgebackenen Weltmeister in Palm Springs Privat

Palm Springs/Hettstedt - „Realisiert? Nein, realisiert haben wir unseren WM-Sieg noch nicht wirklich. Ich glaube, das dauert noch eine Weile“, sagt Mathias Kaczmarek, Geschäftsführer des Hettstedter Spielmannszugs „Blau-Weiß“. Auch Tage nach dem Triumph bei der Weltmeisterschaft in den USA können die Kupferstädter ihr Glück nicht fassen, als Neulinge beim internationalen Wettbewerb der Spielleute und Marching Bands im kalifornischen Palm Springs gewonnen zu haben.

Realisiert hat die 40-köpfige Mannschaft allerdings die unzähligen Glückwünsche, die sie per SMS, über die sozialen Netzwerke oder auch per E-Mail erreichten. „Wir haben die riesige ‚Hettstedt-Welle’ im Internet verfolgt. Es ist überwältigend und unglaublich toll“, sagt Kaczmarek. Und auch Hettstedts Bürgermeister Danny Kavalier, der mit in die USA gereist ist, berichtet, wie sehr die Glückwünsche alle überwältigt und sprachlos gemacht haben. „Die Tragweite, wer alles stolz auf sie ist, können alle im Team noch nicht wirklich glauben.“

Insbesondere die Reaktionen aus der Heimat und die emotionalen Botschaften, die auch per Videonachricht übermittelt wurden, „haben sehr viele zu Tränen gerührt“, sagt Kavalier.

Auf einer dieser Videobotschaften war auch Rosita Kaczmarek, die Mutter des Geschäftsführers und Tambourmajor Mathias. „Die Emotionen sind noch immer am Brodeln. Das ist alles so unglaublich“, sagt sie. Sie konnte in der Nacht, in der ihr Sohn, ihre Schwiegertochter und die Enkelin - die allesamt im Spielmannszug spielen - ihren wichtigen Auftritt hatten, kein Auge zumachen.

„Das war alles so aufregend. Als der Sieg dann feststand, habe ich nur geschrien“, erzählt Kaczmarek noch immer mit zittriger Stimme. Für sie stand von Anfang an fest, dass die Hettstedter den WM-Titel holen werden. „Ich war überzeugt, dass es klappt. Das habe ich meinem Sohn auch vor der Abreise gesagt.“

Angehöre wollen Mitglieder des Hettstedter Spielmannszuges endlich in ihre Arme schließen

Nach Wochen und Monaten der Vorbereitung falle ihr und den anderen Eltern ein Stein, eher noch ein ganzer Berg, vom Herzen, ebenso wie den Spielleuten selbst, versucht die Hettstedterin die aktuelle Gefühlslage zu beschreiben. „Wir haben sie durch das ganze Training begleitet, haben für sie Essen oder Kaffee gekocht, während unsere Kinder bei weniger schönem Wetter auf dem Platz standen. Und vor allem haben wir immer hinter unseren Kindern und ihrem Traum gestanden“, sagt Kaczmarek.

Was ihr zum vollkommenen Glück noch fehle, sei, ihre „Kinder endlich wieder in die Arme zu schließen“. Bis es so weit ist, müssen sie und die anderen Eltern, die Freunde, Bekannten und Unterstützer sich noch gedulden. Denn die Spielleute werden erst am Mittwochabend gegen 18 Uhr zurück in die Kupferstadt kommen. Die Vorbereitungen für einen Empfang, „den die Mannschaft und alle anderen nicht vergessen werden“, so Kaczmarek, laufen derweil auf Hochtouren.

Davon bekommen die Spielleute in Amerika allerdings nur wenig mit. Nach der ersten Nacht als frischgebackener Weltmeister ließen es die „Blau-Weißen“ etwas ruhiger angehen - mit einem entspannten Einkaufsbummel und einem anschließenden Barbecue-Abend, um den Sieg noch einmal gemeinsam zu feiern. Auch die Weltmeisterschaft war da noch nicht offiziell vorbei.

Hettstedter Spielmannszug war bei großer Abschlussparade der WM in Palm Springs dabei

Am Samstagabend amerikanischer Zeit durften sich die Hettstedter bei der großen Abschlussparade, einem gigantischen Lichterfest, das durch die Straßen Palm Springs führte, dann auch tausenden jubelnden Zuschauern präsentieren, berichtet Danny Kavalier: „Glaubt mir, so ein Highlight geht wirklich nur in Amerika.“

Und auch die letzten Tage in den USA - der Spielmannszug reiste am Sonntag von Palm Springs wieder zurück nach Los Angeles - will die Mannschaft so entspannt wie möglich verbringen. Ein paar Sehenswürdigkeiten und Attraktionen stehen noch auf dem Plan, bevor der Flieger zurück nach Deutschland auf sie wartet. (mz)

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