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Wachstum Wachstum: MKM bleibt Hettstedt treu

Von wladimir kleschtschow 25.09.2014, 18:03
MKM Hettstedt liefert Kupfer zur weiteren Verarbeitung.
MKM Hettstedt liefert Kupfer zur weiteren Verarbeitung. archiv/Lukaschek Lizenz

hettstedt - In den Zeiten, in denen etliche Unternehmen ihre Produktionsstätten aus Kostengründen ins Ausland verlagern, will die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) ihren Standort in der Region stabil halten.

MKM blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück - unter anderem als Teil des VEB Mansfeld Kombinat „Wilhelm Pieck“. 1990 erfolgte die Gründung der Walzwerk Hettstedt AG, welches nach einer Privatisierung 1995 verschiedenen Investoren unter anderem aus Kasachstan gehörte. Seit 2013 gehört der Hettstedter Betrieb einer Investorengruppe um Hannam & Partners, London.

„Wir bauen auf die Zukunft in Hettstedt“, erklärte Gerhard Bickmann, Finanzgeschäftsführer des Unternehmens, am Donnerstag gegenüber der MZ. Und fügte hinzu: „Wir sind in einer Wachstumsphase.“

Dies kommt nicht allein darin zum Ausdruck, dass der Umsatz des Kupfer-Halbzeugherstellers inzwischen eine beeindruckende Höhe von einer Milliarde Euro erreicht hat. Auch die Zahl der Beschäftigten wächst. In diesem Jahr sind nach Angaben Bickmanns 1093 Frauen und Männer bei MKM in Lohn und Brot. Das sind 50 mehr als ein Jahr zuvor.

Von der Solidität des Unternehmens, einer der vier führenden Kupfer-Halbzeughersteller Europas, zeugt neuerdings dessen positive Einschätzung durch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Diese hat die finanzielle Lage von MKM geprüft und Bestnoten vergeben. Vor wenigen Tagen erhielten die Kupferwerker nun als Zeichen ihrer hervorragenden Bonität das Zertifikat „Crefozert“. „Das bescheinigt unsere sehr hohe finanzielle Stabilität, unsere Zahlungsfähigkeit“, so Bickmann. Wichtig ist so ein Rating, falls ein Unternehmen einen Kredit aufnehmen will: Es zeigt den Geldgebern, dass der Schuldner zuverlässig ist. „Wir brauchen keine Kredite“, verneinte Gerhard Bickmann eine entsprechende Frage. Die Auszeichnung sei aber wichtig, da sie den Geschäftspartnern einmal mehr signalisiere, dass sie es mit einem zuverlässigen Unternehmen zu tun haben.

Trotz der hervorragenden Stellung in der Branche hat die Geschäftsführung gewaltige Kopfschmerzen in Bezug auf die Personalentwicklung. „Uns fehlt es an Nachwuchs“, sagt Gerhard Bickmann, „Das tut richtig weh.“ Zum einen sei es schwierig, überhaupt genügend Azubis zu finden. Zum anderen habe die Qualität der Bewerber sehr nachgelassen.

„In fünf Jahren gehen viele Beschäftigte in den Ruhestand. Das wird ein riesiges Problem.“ Mechatroniker, Gießereitechniker, Anlagenbetreuer - der Bedarf ist groß. MKM wirbt deshalb verstärkt um junge Menschen - so mit einem Tag der offenen Tür am 15. November in der eigenen Ausbildungsstätte in Großörner. (mz)