Vorm Ertrinken gerettet Vorm Ertrinken gerettet: Rettungsmedaille für Harkeröder?

Merseburg/Harkerode - Was an diesem Tag im September am Döllnitzer Wehr (Schkopau) passiert ist, werden die, die dabei waren, wohl nie vergessen. Thomas Stange und sein Sohn Marcus, der in Harkerode wohnt, waren auf einem Angelausflug. Doch plötzlich sahen die beiden, wie drei Paddler mit ihrem Kanu kenterten und in Not gerieten. In letzter Sekunde konnten die beiden Angler einen der Drei vor dem Ertrinken bewahren.
Schkopaus Bürgermeister Andrej Haufe (CDU) hat nun die beiden Männer für die Lebensrettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt vorgeschlagen. „Ich habe einen Brief an den Landkreis geschrieben und um Unterstützung gebeten“, sagte Haufe der MZ. Derartige Vorschläge gehen zunächst beim Innenministerium ein, werden dort noch mal geprüft und danach wird entschieden, ob und welche Rettungsmedaille der Vorgeschlagene erhält. Die Protokoll-Abteilung der Staatskanzelei sucht dann nach einem angemessenen Rahmen für die Übergabe. Der Vorschlag aus Schkopau sei allerdings dort noch nicht angekommen, hieß es auf Nachfrage beim Protokoll.
Eberhard Koch würde den beiden die Rettungsmedaille mehr als gönnen. „Ich wusste nur, ich wollte nicht sterben“, sagt er nach seiner Rettung. Dass der 68-jährige Hallenser überlegte, hat den zwei mutigen Männern zu verdanken - und dem glücklichen Zufall, dass die beiden zur Zeit des Unglücks am Döllnitzer Wehr geangelt haben.
Den 49-jährigen Thomas Stange, der erst im Mai nach Lochau (Schkopau) gezogen ist, hat er bereits getroffen und sich bedankt. Auch dessen 23-jährigen Sohn Marcus will er noch in die Arme schließen. Wären sie nicht gewesen, wäre Koch nicht mehr am Leben. Beide hatten beherzt zugegriffen, als er mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieb. Vater und Sohn sahen, wie das Kanu über das Wehr rutschte und umkippte.
Die drei Männer wurden von der Strömung erfasst und versuchten, sich irgendwo festzukrallen und schrien. Marcus Stange sprang sofort ins Wasser. Er holte mit seinem Vater einen nach dem anderen aus dem Wasser. Eberhard Koch war leichenblass, bewusstlos und hatte kaum Puls. Als die Herzdruckmassage nicht funktionierte, schlug ihm Thomas Stange drei- bis viermal mit der Faust kräftig auf den Brustkorb. „Und plötzlich war er wieder da“, so der Anlagenfahrer. (mz)
