Viadukt Viadukt: Neuer Blick in die Geschichte des Bergbaus

Mansfeld - In der Ferne ist die Rabenskuppe, der dritthöchste Berg bei Mansfeld, ebenso zu sehen wie das sogenannte Weinfeld, ein Hang hinter der Bundesstraße 242 Richtung Harzgerode, an dem einst Wein angebaut wurde.
Direkt zu Füßen liegen das Viadukt und die Bahnstrecke der Wipperliese. „Man hat hier, hoch über dem Ortsteil Leimbach, einen schönen Blick“, schwärmt Bernd Friedrich.
„Man kann sich hier hinsetzen, kann relaxen, die Seele baumeln lassen“, weist er auf die Schutzhütte, die hier gerade über ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft „Zur Rettung der Wipperliese und touristischen Aufwertung des Wippertals“ entstanden ist. Der Viaduktblick Mansfeld, ein Aussichtspunkt auf dem etwa 260 Meter hohen Schäferberg, ist der Lieblingsort von Bernd Friedrich.
MZ-Leser organisiert Wanderung
Die Einheitsgemeinde Stadt Mansfeld im Kreis Mansfeld-Südharz liegt in ihrer gesamten Ausdehnung im Geopark Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen und zum Teil im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt (Mansfelder Land).
Und zum Viaduktblick Mansfeld führt am Sonntag eine Wanderung, die MZ-Leser Bernd Friedrich selbst führen wird. Im Rahmen dieser Wanderung werden auch der neugestaltete Viaduktblick und die Schutzhütte offiziell eingeweiht.
Den Schäferberg kennt der Mansfelder von Kindheit an. „Wir haben hier gespielt“, erzählt er. Heute schätzt er die Natur mit dem Wäldchen und einem Rundweg zum Spazierengehen.
Bauwerk vor hundert Jahren in Betrieb genommen
Doch ganz in der Nähe des Viadukts - das 1918 in Betrieb genommene Bauwerk überspannt das Tal auf einer Länge von 250 Metern und gehörte einst zu einem Knotenpunkt, an dem sich drei Bahnstrecken kreuzten - gibt es auch Zeugnisse noch weiter zurückliegender Jahrhunderte zu entdecken: Spuren der Anfänge des Bergbaus vor der Lutherzeit, sagt Bernd Friedrich. So sind hier alte Schächte und sogenannte Pingen - Vertiefungen, die durch das Einstürzen alter Tiefbaugruben entstanden - zu sehen, aber auch zutage tretende Kupferschieferflöze.
Solche und weitere Zeugnisse möchte Bernd Friedrich während der Wanderung zeigen - und ebenso über heute nicht mehr Sichtbares, wie beispielsweise die Silberhütte, die es einst im Tal gab, berichten.
Für die Bergbaugeschichte, sagt der Mansfelder, habe er sich schon immer interessiert. Schließlich sei seine Heimat ja eine Bergbauregion. Dazu beigetragen habe sicher auch sein Großvater, der Mitte der 1920er Jahre als Bergmann im Kupferschieferbergbau zu arbeiten begonnen und ihm viel erzählt habe, berichtet Bernd Friedrich, der übrigens gelernter Facharbeiter für Bergbautechnologie ist.
Seit der Gründung des Fördervereins Mansfeld-Museum im Jahr 1993 ist Bernd Friedrich auch dessen Vorsitzender. Das Museum, das sich im Hettstedter Ortsteil Burgörner befindet, beschäftigt sich ebenfalls mit der Bergbau-, Hütten und Walzwerk-Geschichte und will sich nun neu auf die Stadtgeschichte orientieren.
(mz)