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Erlebnis zu jeder Jahreszeit Tierpark Walbeck: Hohe Besucherzahlen

Von Manuel Schulz 02.01.2020, 08:54
Auch im Winter werden die Tiere, wie hier die Ziegen, von den Mitarbeitern des Tierparks Walbeck versorgt.
Auch im Winter werden die Tiere, wie hier die Ziegen, von den Mitarbeitern des Tierparks Walbeck versorgt. Manuel Schulz

Walbeck - Es ist kalt. Eine angenehme Stille liegt über dem Tierpark in Walbeck. Nur ab und zu durchdringt ein Vogelschrei die Luft. Marlies Stock, Vorsitzende des Trägervereins des Tierparks, stapft über einen der schmalen Wege. Sie kennt den kleinen Zoo in- und auswendig und zudem seit seiner Gründung 1971. „Für mich als Walbeckerin bedeutet er ein Stück Heimat“, sagt sie. Und gleichzeitig die Investition von reichlich Zeit und Mühe.

Tierpark Walbeck lockt viele Besucher an

Doch die Mühe lohnt sich. Zirka 35.000 Besucher zählte der Tierpark im Jahr 2018 und kann damit als ein Aushängeschild der Region gelten. „Dieses Jahr könnten wir die Besucherzahl getoppt haben“, sagt Stock. Und das obwohl im Mai die Eintrittspreise etwas erhöht werden mussten. „Man muss bedenken, dass wir der einzige Tierpark im Landkreis sind“, fügt Stock an.

In diesem seien derzeit zirka 350 Tiere aus 35 Arten zuhause, wobei die genaue Zahl sich erst ergeben wird, wenn die obligatorische Zoo-Inventur anfällt. „Dann gehe ich mit meinen Mitarbeitern von Gehege zu Gehege, um alle Tiere genauestens zu zählen.“

Auch wenn das Besucheraufkommen im Winter weniger hoch ist, herrscht in der Anlage unterhalb des Schlossberges viel Betrieb. „Die Gehege werden noch mal grundlegend gesäubert und die Anlage gesichert“, sagt die Vereinsvorsitzende und gerät kurzerhand mit einem der Mitarbeiter in ein Gespräch über frisch vorgenommene Baumschnittarbeiten.

Ein Mammutbaum war in seinem Wachstum gehindert worden und hat nun mehr Luft nach oben bekommen. „Diese Baumart kenne ich sonst nur von Bildern. Mal gucken, wie der sich noch entwickelt.“

Hilfe für bedrohte Arten im Tierpark 

Marlies Stock, das wird schnell klar, kennt jeden Winkel der Anlage – egal ob Pflanze oder Tier. Die Alteingesessenen sind ihr ans Herz gewachsen, aber auch über die neuen Bewohner weiß sie sich zu freuen. Wie etwa über „Heidi“, die 2019 als erste ihrer Art in den Zoo kam und bei aller Unscheinbarkeit eine Besonderheit ist.

Die Harzziege, die sich mit den Zwergziegen ein Gehege teilt, gehört zu einer Unterart, die sich bereits seit einiger Zeit auf so genannten „roten Listen“ befindet. Aber damit kennt man sich in Walbeck gut aus.

Zuchtprogramm für geschützte Arten

Seit Jahren unterhält der Tierpark Kooperationen mit verschiedenen Zoos und beteiligt sich an Zuchtprogrammen für geschützte Arten wie den Steinkauz. Der hat sich in den zurückliegenden Jahren in Walbeck prächtig vermehrt und konnte in externen Spezialprogrammen ausgewildert werden. „Er ist nachtaktiv. Es kann sein, dass er sich versteckt“, sagt Marlies Stock zu einem Mädchen, das mit ihren Eltern vor der Voliere der Käuze steht.

„Aber schau mal, ob du vielleicht ein Steinhuhn entdeckst.“ Der Walbecker Tierpark, der offiziell Zoo-Status besitzt, ist von überschaubarer Fläche. Aber im Vergleich zu größeren Zoos hat er den Vorteil, dass alle Tiere den gewöhnlichen mitteldeutschen Winter aushalten und sich auch in der kalten Jahreszeit dem Besucher zeigen. Im Fall des Steinkauzes zumindest theoretisch.

Tierpark: Die Höhepunkte in 2020

Marlies Stock hofft für 2020 wieder auf einen guten Zuspruch und hat mit ihren Mitarbeitern auch schon einige Höhepunkte geplant. So soll das Sommerfest eine Neuauflage erhalten und am dritten Adventswochenende durch ein Weihnachtsfest ergänzt werden. 2021 folgt dann das große Jubiläum: 50 Jahre Tierpark Walbeck. (mz)