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Streit um Schloss Gerbstedt Streit um Schloss Gerbstedt: Lange Unsicherheit droht: Angela Schmidt klagt gegen Stadt

Von Fabian Wagener 25.10.2018, 20:33
Schloß Gerbstedt von oben
Schloß Gerbstedt von oben Lukaschek

Gerbstedt - Der Gerbstedter Schloss-Streit, Klappe die nächste: Angela Schmidt, die Mutter des Schlagersängers Philipp Schmidt alias Phil Stewman, geht juristisch gegen die Stadt Gerbstedt vor. Sie habe Anfechtungsklage beim Verwaltungsgericht Halle eingereicht, sagte Schmidt, die sich damit erstmals seit längerer Zeit gegenüber der MZ öffentlich äußerte.

Mit der Klage reagiert Schmidt auf die Ablehnung ihres Widerspruchs durch die Stadt. Sie war, ebenso wie der Hallenser Mike Hosang, gegen die Entscheidung des Stadtrats vorgegangen, im Falle des Schlosses ein Vorkaufsrecht für Dritte auszuüben - womit das Gebäude nicht an Hosang, sondern an die „Schloss Gerbstedt GmbH“ übergehen würde. In der GmbH führt unter anderem Stewman die Geschäfte, der mit seiner Mutter im Streit liegt.

Dass die Stadt Gerbstedt ihren Widerspruch abgelehnt hat, könne sie nicht stehen lassen, sagte Angela Schmidt. „Ich betrachte die Entscheidung als rechtlich nicht in Ordnung.“

Klage gegen Stadt Gerbstedt: Bürgermeister bleibt gelassen

Auch Mike Hosang, der Schmidt das Gebäude nach MZ-Informationen für 30.000 Euro abkaufen will, prüft rechtliche Schritte. Hosang unterstützt Schmidt bei ihrer Klage. Man sei bereit, diesen Weg zu gehen, sagte er. Gleichwohl wisse er, dass ein solches Verfahren viele Jahre in Anspruch nehmen könnte. „Das wird eine unendliche Geschichte.“ Es herrsche jetzt lange Zeit Rechtsunsicherheit.

Gerbstedts Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) weiß von der Klage gegen die Stadt. Er blicke dem sehr gelassen entgegen, sagte er. Laut MZ-Informationen wurde die Causa Schloss Gerbstedt auch im Stadtrat Anfang der Woche abermals besprochen - allerdings im nichtöffentlichen Teil. Die Stadt informierte dort offenbar über den Stand der Dinge. Schwarz wollte sich dazu gegenüber der MZ nicht äußern.

Angela Schmidt: „Das macht mich sehr traurig“,

Derweil kritisierte Angela Schmidt Aussagen ihres Sohnes, die dieser im Gespräch mit der MZ getätigt hatte. Phil Stewman, der das Schloss 2010 nach eigener Auskunft für 60.000 Euro gekauft und später an seine Mutter verkauft hatte, hatte den Vorwurf erhoben, dass der Kaufpreis bis heute noch ausstehend sei.

Dies wies Angela Schmidt zurück. Sie schulde ihrem Sohn kein Geld, sagte sie. Das Schloss sei an sie übertragen worden, sie sei aus ihrer Wohnung ausgesperrt worden. „Das macht mich sehr traurig“, sagte sie. Dass sie das Schloss, in das über die Jahre viel investiert wurde, für 30.000 Euro an Hosang verkaufen wollte, begründete sie damit, dass ihr dieser ein lebenslanges Wohnrecht einräume.

Stewman wies die Vorwürfe entschieden zurück und hielt an der Position von vor einigen Tagen fest. Da hatte er nicht nur den ausstehenden Kaufpreis erwähnt, sondern auch seine Bestürzung über die derzeitige Situation zum Ausdruck gebracht. Seine Mutter verkaufe einfach den Familienbesitz, sagte er da. Das stimme ihn und seine Großeltern, die im Schloss wohnen, fassungslos. (mz)