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Stadtwerke erzeugen Strom Stadtwerke erzeugen Strom: Blockheizkraftwerk wird in Hettstedt gebaut

Von Jörg Müller 15.05.2017, 09:07

Hettstedt - Die Stadtwerke Hettstedt investieren in umweltfreundliche Technik. Das kommunale Unternehmen baut in diesem Jahr ein Blockheizkraftwerk - das ist eine Anlage, mit der nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt wird. Diese sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung ist besonders effizient und wird im Zuge der Energiewende in Deutschland gefördert. „Wir hatten schon vor einigen Jahren ein Blockheizkraftwerk geplant“, sagte Lothar Wachsmuth, Geschäftsführer der Hettstedter Stadtwerke, im Gespräch mit der MZ. Allerdings gebe es erst seit Ende vergangenen Jahres, nach einer Gesetzesnovelle, Rechtssicherheit über die ökonomischen Rahmenbedingungen. Außerdem sei das Projekt noch einmal umgeplant worden.

Neue Anlage soll im September in Betrieb genommen werden

Nach diesem insgesamt „langwierigen Vorlauf“ seien mittlerweile aber die Aufträge vergeben worden, und die ersten Arbeiten hätten begonnen. Das Blockheizkraftwerk wird am Standort Fichtestraße gebaut, wo sich auch die Bestandsanlage befindet. Von den derzeit vier Kesseln auf konventioneller Basis werde einer erhalten bleiben und auch künftig genutzt werden, so Wachsmuth. „Man muss das Blockheizkraftwerk auch mal wegschalten können.“ Für die erzeugte Wärme wird es einen Speicher geben. Auch die Steuerung der bestehenden Anlage müsse modifiziert werden.

Die Stadtwerke versorgen 5.700 Kunden in Hettstedt, Walbeck, Ritterode, Meisberg, Greifenhagen, Bräunrode, Mansfeld und Großörner mit Erdgas. 2014 hat das Unternehmen das Stromnetz in Hettstedt und Walbeck mit 5.000 Kunden übernommen. 3.500 Kunden werden mit Trinkwasser versorgt. Außerdem betreiben die Stadtwerke die Straßenbeleuchtung.

„Wir liegen mit den Arbeiten bis jetzt gut im Zeitplan“, so der Geschäftsführer. Er hoffe, dass die neue Anlage im September dieses Jahres in Betrieb gehen könne - nach einem mehrmonatigen Probebetrieb. Das Blockheizkraftwerk, das mit Gas betrieben wird, wird eine Leistung von zwei Megawatt haben. Der erzeugte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist.

Der Bau des Blockheizkraftwerks kostet rund zwei Millionen Euro - „das ist für uns schon ein besonderes Projekt“, so Wachsmuth. In den vergangenen Jahren sei vor allem in die Netze investiert worden. Zum Teil gebe es dort auch noch Investitionsbedarf. „Ein Problem für uns ist, dass sich die Rahmenbedingungen beim Thema Energie ständig ändern.“ Auch die Digitalisierung sei eine Herausforderung.

Hettstedter Stadtwerke wird nicht in Breitband-Geschäft einsteigen

In das Geschäft mit Breitband-Internet wollen die Hettstedter Stadtwerke aber nicht einsteigen. „Das ist kein Geschäftsfeld für uns“, sagte Wachsmuth. „Als kleineres Unternehmen mit 45 Mitarbeitern konzentrieren wir uns auf unsere bestehenden Sparten.“ Die Eisleber Stadtwerke hatten kürzlich angekündigt, auch Breitband-Internet über eigene Leitungen anzubieten.

Mit Fernwärme versorgen die Stadtwerke die beiden großen Hettstedter Wohnungsunternehmen - Wohnungsgesellschaft und Wohnungsgenossenschaft -, private Vermieter sowie Einrichtungen des Landkreises. (mz)