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Sperrung der B180 Sperrung der B180: Autofahrer nehmen verbotene Abkürzung über Volkstedt

Von Daniela Kainz 13.03.2019, 12:09
Die Volkstedter sind verärgert: Viele Autofahrer ignorieren das Verbotsschild.  
Die Volkstedter sind verärgert: Viele Autofahrer ignorieren das Verbotsschild.   Maik Schumann

Volkstedt - Ute Meuser führt wie jeden Vormittag ihre Hunde aus. Die Zeiten, in denen die Volkstedterin mit ihren Vierbeinern die Runde noch in aller Ruhe gehen konnte, liegen Monate zurück. Mit Beginn der einseitigen Sperrung der B180 zwischen Kreuzung Volkstedt und Kreuzung Ernst-Thälmann-Schacht hat der Verkehr in ihrem Heimatort zugenommen.

Autofahrer sorgen für Straßenschäden

Denn: Viele Autofahrer haben die Verbindungsstraße zwischen Ernst-Thälmann-Schacht und Hübitzer Straße in Volkstedt als Abkürzung für die offiziell ausgeschilderte Umleitungsstrecke in Richtung Eisleben für sich entdeckt. Dabei darf die Trasse nur von Linienbussen sowie Landwirtschafts- und Forstfahrzeugen genutzt werden. „Die Autos rauschen mit hohem Tempo in den Ort“, ärgert sich die Hundebesitzerin. Das sei vor allem in den Morgen- und Nachmittagsstunden der Fall, ergänzt Anwohner Siegbert Gille.

Mit ihrem Unmut sind sie nicht allein. Ortsbürgermeister Lothar Kliche teilt ihren Ärger. Viel zu viele hielten sich nicht an das Durchfahrtsverbot, erzählt er. Das Ergebnis des erhöhten Verkehrsaufkommens seien Straßenschäden. „Wir haben kein Geld, um heruntergefahrene Borde zu reparieren“, so Kliche. Er fordert mehr Unterstützung für die kleine Ortschaft ein. Die Polizei müsse mehr kontrollieren, und die Straßenschäden müssten schnell behoben werden.

20 Euro Bußgeld

„Wir wissen, dass sich nicht jeder Autofahrer an das Durchfahrtsverbot hält“, sagt Steffi Schwan, Sprecherin des Polizeireviers Mansfeld-Südharz, auf Anfrage der MZ. Die Polizei kontrolliert ihr zufolge das Verkehrsgeschehen in diesem Bereich regelmäßig. Das letzte Mal vor wenigen Tagen. Die Beamten beobachteten, dass auch Volkstedter die Abkürzung nehmen würden, obwohl sie das nicht dürften.

Die Polizei will die Straße weiterhin im Auge behalten. Autofahrer, die das Durchfahrtsverbot ignorieren, müssen laut Schwan mit einem Bußgeld rechnen: 20 Euro werden fällig.

Nach Einschätzung des Landkreises habe es anfangs mehr Probleme mit falsch fahrenden Autos als gegenwärtig gegeben. Die Kreisverwaltung gibt sich aber keinen Illusionen hin, dass die Straße künftig ausschließlich von Linienbussen sowie Forst- und Landwirtschaftsfahrzeugen genutzt wird, so Sprecherin Michaela Heilek.

Vermutlich werde es immer wieder andere Autos geben, die unerlaubt auf diesem Weg unterwegs seien, vor allem von ortskundigen Autofahrern. „Das wird sich nie zu 100 Prozent vermeiden lassen“, befürchtet Heilek aus Erfahrung mit anderen Umleitungsstrecken im Landkreis.

Eine kurzfristige Reparatur von Straßenschäden, die durch den unerlaubten Umleitungsverkehr wegen des Baus der neuen B180 entstanden sind, scheint derweil nicht in Sicht. Nach Angaben der Eisleber Stadtverwaltung wird es erst zum Ende der Bauphase wieder eine Begehung vor Ort geben. Der Zustand der Straße soll nach den Worten von Stadtsprecher Maik Knothe dann mit der Situation vor Beginn der Umleitung verglichen werden.

„Bevor die Bauarbeiten anfingen, hatten sich alle Verantwortlichen zu einer Bestandsaufnahme getroffen“, erklärt er. Vom Ergebnis dieser erneuten Zusammenkunft wird abhängen, an welchen Stellen Reparaturen in Volkstedt ausgeführt werden, um den ursprünglichen Straßenzustand wiederherzustellen.

Bauarbeiten an der B180 noch bis 2020

Bis zum Ende der Bauphase und damit bis zum Termin für diesen Vororttermin wird allerdings noch viel Verkehr auf der Verbindung zwischen Ernst-Thälmann-Schacht über Volkstedt bis nach Eisleben entlangrollen. Die Bauarbeiten an der neuen B180 sollen nach aktuellem Stand immerhin bis 2020 dauern.

(mz)