Seefeldhalle in Wansleben Seefeldhalle in Wansleben: Untergrund stabilisiert sich

Wansleben - Aufatmen in Wansleben: Die statische Überwachung der Seefeldhalle hat im zurückliegenden Dreivierteljahr keine Auffälligkeiten ergeben. „Der Untergrund hat sich nicht mehr bewegt und ist völlig zur Ruhe gekommen“, so Bauamtsleiter Martin Blümel von der Seegebietsgemeinde. Das hätte die turnusmäßig Kontrolle der Fachleute ergeben. An der Stahlkonstruktion am Dach konnten auch keinerlei Veränderungen mehr festgestellt werden.
Diese positive Entwicklung erlaubt einen Blick voraus. „Wenn die Situation ein Jahr so bleibt, dann ist nach Meinung der Statiker auch keine Bewegung mehr zu erwarten“, so Blümel. Bestätigt sich diese Annahme könnte in voraussichtlich anderthalb Jahren der Hallenboden saniert werden.
Sofortige Reparatur kam nicht in Frage
Er war in Schieflage geraten, nachdem sich die Seefeldhalle nur kurze Zeit nach ihrer Fertigstellung gesenkt hatte. Eine sofortige Reparatur kam nicht in Frage. Der Fußboden sollte erst instand gesetzt werden, wenn abzusehen ist, dass keine weiteren Schäden durch ein erneutes Setzungsgeschehen auftreten könnten.
Wansleben war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ein Industriestandort. Im Osten befand sich das Kaliwerk Krügershall, an das sich die Ziegelei der A. Riebeck’schen Montanwerke auf dem Pachtfeld II anschloss. Es folgten das Kaliwerk Ernsthall, die Riebeck-Grube Fürstenberg mit einer Brikettfabrik sowie die Montanwachsfabrik. Heutzutage kündet eine Kegelhalde vom Kalibergbau um Wansleben.
Es handelt sich um den Georgischacht der Mansfeld-Kali-AG. Von 1902 bis 1926 förderte die Grube Kalisalz, das in der Kalifabrik Wansleben verarbeitet wurde. Im April wurde die Förderung und Verarbeitung von Kalisalzen in den Werken der Mansfeld-Kali-AG eingestellt. Die Bergwerke der Mansfeldschen Kaliwerke AG wurden für die Dauer von 30 Jahren an die Kali-Vereinigung GmbH in Magdeburg verpachtet. (hla)
Das hatte der Bauamtschef vor zwei Jahren auch besorgten Eltern erläutert, deren Kinder im Gebäude regelmäßig Handball spielten und besorgt um die Sicherheit ihrer Schützlinge waren. Die Angst konnte er ihnen auch mit Verweis auf die Messergebnisse nehmen, die sich innerhalb der Toleranzen bewegten.
Finanzielle Mittel für die noch auszuführende Hallenbodensanierung liegen vor, versicherte Blümel den Mitgliedern des Bauausschusses der Seegebietsgemeinde zur Sitzung am Donnerstagabend. Die Kosten könnten ihm zufolge mit Geld aus der Versicherungssumme beglichen werden, die die Gemeinde aus dem Vergleich mit dem halleschen Generalplaner des Gebäudes erhalten hat.
Gebäude hätte nicht auf Tagebaugelände errichtet werden dürfen
Nachdem sich die Halle gesenkt hatte, waren Gutachter zu dem Schluss gekommen, dass das Gebäude in seiner jetzigen Form nicht auf Tagebaugelände hätte errichtet werden dürfen.
Die Seefeldhalle musste aus Sicherheitsgründen etwa fünf Jahre lang geschlossen bleiben, weil Risse im Mauerwerk und Verschiebungen am Dach festgestellt wurden. Im Jahr 2009 konnte das Gebäude schließlich wiedereröffnet werden. Vorab wurden verschiedene Sanierungsarbeiten unter anderem am Dach ausgeführt.
Seit der Wiederöffnung wird das Senkungsgeschehen der Seefeldhalle in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Über die Ergebnisse informiert die Verwaltung unter anderem in den Sitzungen des Bauausschusses. (mz)