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Schließung Schließung: Aus für letzten Supermarkt in Arnstein

Von katharina thormann 25.05.2013, 10:38
Gähnende Leere herrscht schon in einem Teil der Regale des Penny-Marktes.
Gähnende Leere herrscht schon in einem Teil der Regale des Penny-Marktes. jürgen lukaschek Lizenz

sandersleben/MZ - Das oberste Joghurtregal ist nahezu wie leer gefegt. Einsam stehen drei Becher nebeneinander. Sonderangebote für die Wühltische sind in dieser Woche gar nicht mehr bei der Lieferung dabei gewesen. Man bitte um Verständnis, steht am Eingang des Penny-Marktes in Sandersleben. Und noch ein Schild klebt an der Eingangstür: „Letzter Verkaufstag 25.5.“. Ein letztes Mal wird am Sonnabend der einzig übrig gebliebene Supermarkt in der gesamten Stadt Arnstein öffnen. Dann gehen die Lichter über den Lebensmittelregalen aus. Möglicherweise für immer.

Warum sich der Lebensmittelkonzern Rewe, zu dem die Penny-Märkte gehören, von dem Objekt in Sandersleben trennt, ist offen. Von der zuständigen Pressestelle war gestern auf Nachfrage keine Antwort zu erhalten. Bekannt ist nur: Der Mietvertrag läuft zum Juni aus. Hinter vorgehaltener Hand haben zumindest aber die Mitarbeiter des Sanderslebener Marktes eine Erklärung für das Aus. Die vielen Straßensperrungen der vergangenen zwei Jahre seien Schuld. Allein durch die monatelange Vollsperrung nach dem Hangrutsch in Richtung Wiederstedt sei der Umsatz drastisch gesunken. Dann kam jüngst noch die Baustelle wegen der Verlegung der Abwasserrohre dazu. Schon vor Monaten haben deshalb der Fleischer und der Bäcker im Objekt die Segel gestrichen. Nun müssen auch die vier Mitarbeiter des Supermarktes die Regale ausräumen. Gleich nach der Schließung soll es am Montag damit losgehen. Um ihren Job müssen sie allerdings nicht bangen. „Wir werden zum Glück auf andere Märkte in der Umgebung verteilt“, erzählt eine von ihnen.

Im Ort hatte man schon länger über die eine mögliche Schließung des Supermarkts gemunkelt. Bitter wird es vor allem für die älteren Einwohner, die auf Bus oder Bahn angewiesen sind. „Für sie ist es besonders schlimm“, findet auch eine Kundin, die ihre letzten Einkäufe im Markt macht. Dass der Supermarkt eine große Lücke hinterlassen wird, weiß auch Arnsteins Bürgermeister Frank Sehnert (parteilos). Seit langem steht er deshalb im Kontakt mit dem niederländischen Vermieter des Objekts. „Es wird zwar keinen nahtlosen Übergang geben, trotzdem hat der Vermieter schon Gespräche mit Interessenten anderer Lebensmittelkonzerne aufgenommen.“ Offen bleibt aber bisher, ob sie den Markt tatsächlich übernehmen.