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Schlamm macht Helfern zu schaffen

Von Hans-Joachim Paduch 09.10.2005, 16:07

Walbeck/MZ. - Schwerstarbeit also für alle, die von den zahlreichen Schaulustigen am Ufer des Teiches mehrfach bedauert wurden. Aber ihre Anstrengungen, das zeigte sich am Ende, hatten sich durchaus gelohnt.

Im März 2003 hat Hepach mit der Bewirtschaftung der vier Teiche im Tal gegenüber des Walbecker Tierparks angefangen, die er privat gepachtet hat. Fischräucherei und -handel nennt sich sein Unternehmen, das mit einem Verkaufswagen auf vielen Märkten der Region vertreten ist. Sein Bruder Steffen ist es in der Regel, der Räucherfisch frisch anbietet. Heilbutt und andere Seefische kauft Hepach hinzu. "Ich will möglichst viel aus eigener Produktion verarbeiten", meinte er. Dafür sind in seinen Teichen rund 20 Fischarten vertreten, Karpfen, Zander, Hechte, Forellen, Barsche und Schleien und Aale, die auch vielfach fangfrisch über den Ladentisch gehen. Aber auch jede Menge so genannter Weißfische, wie Rotfedern, Plötzen und andere sind vorhanden. Die "Räuber" brauchen schließlich was zum Fressen.

Allerdings legt es Hepach nicht ausschließlich auf kapitale Fische an. Ein Teil der zwei- bis dreijährigen Fische geht an andere Interessenten, wie Angelvereine oder Privatzüchter. Und diese Interessenten fanden sich auch unter seinen Helfern. Nämlich acht Mitglieder des 1. Quedlinburger Angelvereins, die zu Hepach bereits seit rund drei Jahren Kontakt haben. "Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen", meinte der 39-jährige Unternehmer. Sie helfen mir, ich unterstütze sie mit Besatzfisch für ihr Hausgewässer, die ehemalige Kiesgrube bei Ditfurth.

Und so stiegen die Angler aus Quedlinburg in ihren Wathosen gemeinsam mit den Helfern Hepachs in das bis zu einem Meter tiefe Wasser. Bei jedem Schritt die Stiefel mühsam aus dem saugenden Grund ziehend. Sie legten die Teichwade im tieferen Teil des Teiches aus und zogen sie in einem weiten Halbkreis zum flachen Ufer. Immer wieder gegen den zähen Schlamm kämpfend, der sich im Netz verfing.

Unter den Helfern war Hepachs Tochter Katja die einzige Frau. Die 20-Jährige sorgte unter anderem mit dafür, dass die Grundleine beim Ziehen nicht angehoben wurde und so Fische das Weite suchen konnten. Nach gut eineinhalb Stunden wurde der Halbkreis dann so eng, dass das Wasser förmlich zu "kochen" begann. Dann musste alles sehr schnell gehen. "Damit die Fische aus dem Schlamm kommen", meinte Hepach. Eimer und große Plastikkübel nahmen den Fang auf, der dann in große Halterungsbehälter kam. Einige Forellen wanderten sofort in die Räucherkammer. Kapitale Spiegelkarpfen wurden einzeln heraus genommen, da sie für die Kescher zu groß waren. Einige dieser kapitalen Tiere erhielten ihre Freiheit wieder. Sie sollen für Nachwuchs sorgen.

Zu kaufen gibt die Fische außer im Verkaufswagen von Steffen Hepach auch im Shop in der Walbecker Gartenbreite 3, Telefon. 03476 / 55 22 72.