Produkt der Stadt Hettstedt Produkt der Stadt Hettstedt: Aufregung um das neue "Kupfersalz"

Hettstedt - Ein neues touristisches Produkt der Stadt Hettstedt sorgt für Diskussionsstoff. Es handelt sich dabei um das „Kupfersalz“, das seit kurzem in kleinen Gläsern zu 6,50 Euro das Stück angeboten wird. Naturwissenschaftlich kundige MZ-Leser und Chemielehrer schlagen deswegen die Hände über den Kopf zusammen. Doch es geht ihnen dabei weniger um den Preis sondern vielmehr den Namen des neuen Produktes.
Chemielehrerin warnt vor Irritation bei Käufern
Als Kupfersalze würden unter anderem Stoffe bezeichnet, die aus Reaktionen mit Schwefelsäure entstehen und alles andere als genießbar seien, meinte ein Mann, der sich nach eigenem Bekunden mit chemischen Prozessen auskennt. Auch in der einschlägigen Fachliteratur finden sich zahlreiche Einträge über Kupfersalze. Nach Meyers Großem Konversations-Lexikon bildet Kupfer zwei Reihen Salze. Kupferoxydsalze würden sich beispielsweise in Mineralien befinden und durch Auflösung von Kupfer, oder Kupferoxyd in Säuren entstehen.
Bekannt ist auch Kupfersulfat, das früher gegen die Algenbildung in Pools und Schwimmbädern eingesetzt wurde. „Kupferoxydsalze sind doch giftig. Das irritiert die Käufer und schadet dem Anliegen“, reagierte eine Chemielehrerin auf den jüngsten Beitrag „Kupfersalz auf die Fettbemme“, der zum Tag der Regionen in Hettstedt geschrieben wurde. Dabei wurde auch das neue „Kupfersalz“ angeboten. In der Stadtverwaltung von Hettstedt kann man die ganze Aufregung nicht nachvollziehen.
Kein echtes Kupfer im Hettstedter „Kupfersalz“ enthalten
Natürlich enthalte das Produkt kein echtes Kupfersalz, hieß es. Auch keine anderen chemischen Zusätze. „Der Name ist ein Marketinginstrument“, so Christin Saalbach, Büroleiterin des Bürgermeisters. Sie verwies darauf, dass Hettstedt den Titel „Kupferstadt“ trägt, um an die Geschichte der Stadt zu erinnern. Daran sei der Name für das neukreierte Produkt, das völlig unbedenklich sei, angelehnt, sagte sie.
Auch die Standortmarketinggesellschaft Mansfeld-Südharz weist darauf hin, dass in dem Salz kein Kupfer enthalten ist. Im Luther-Bier sei ja auch kein Luther und im Bienenstich keine Biene drin, so die SMG. Das Salz stammt aus der Saline in Halle. Es wurde verfeinert und geräuchert. So entstand das kupferfarbene Aussehen und ein rauchiges Aroma, das Speisen eine individuelle Note verleihe, so die Stadt. Es ist im Bürgerbüro und im Humboldt-Schloss erhältlich. (mz)