Osterfeuer am Gründonnerstag Osterfeuer am Gründonnerstag: Hettstedter sorgen sich um Ruhe am "stillen Feiertag"

Hettstedt - Ab 0 Uhr ist Schluss. Die Füße müssen dann im wahrsten Sinne des Wortes stillstehen, denn es herrscht Tanzverbot. Die Rede ist vom Karfreitag, der als „stiller Feiertag“ gelistet ist und für den es in Deutschland gewisse Einschränkungen und Verbote in Bezug auf Feierlichkeiten gibt. Das betrifft vor allem auch die Planung der Veranstalter, die bereits am Gründonnerstag, also einen Tag zuvor, zu diversen Osterpartys locken und eben diese um Mitternacht beenden müssen.
„Wir wissen natürlich, dass es diese Regelung für den Feiertag gibt und die werden wir auch einhalten“, erklärt Katja Mathews von der Firma Getränke Poschke. Die stellt nämlich am kommenden Donnerstag zum ersten Mal ein Osterfeuer samt Feierlichkeit auf dem Gelände der Saigerhütte auf die Beine.
Osterfeuer am Gründonnerstag - Besorgte Bürger fürchten Verstoß gegen Gesetz
Was im Vorfeld aber auch besorgte Bürger auf den Plan ruft. Die befürchten nämlich einen Verstoß des Gesetzes und fragen sich, „wie es für solche Anlässe eine Erlaubnis beziehungsweise Ausschankgenehmigung geben kann“, wendet sich einer der Anwohner per E-Mail an die Mitteldeutsche Zeitung. Doch die Organisatoren und auch die Stadt Hettstedt geben Entwarnung. „Alle Veranstaltungen sind ordnungsgemäß angemeldet und genehmigt“, versichert Christin Saalbach, Sprecherin der Stadt, auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung.
Neben dem Osterfeuer an der Saigerhütte wird es nämlich auch in der Hettstedter Hafenbar am Gründonnerstag eine Veranstaltung geben. Dort wird der Winter ebenfalls mit einem Feuer ausgetrieben und der Frühling mit Musik und einer Wipperwasserweltmeisterschaft begrüßt.
Für die Stadt sind solche Events gerade im Vorfeld der „stillen Feiertage“ aber nichts Neues. „Diese Art der Veranstaltungen hat es in den vergangenen Jahren schon öfter gegeben und bisher gab es keine Probleme“, sagt Saalbach. Im Vorfeld der Planungen ist zudem das Ordnungsamt der Stadt involviert gewesen und hat sich mit den Organisatoren an den Veranstaltungsorten getroffen, bestätigt auch Mathews.
Osterfeuer an der Saigerhütte soll einmalige Sache bleiben
Sie vermutet aber auch, dass nicht nur die Gesetzmäßigkeiten zum „stillen Feiertag“ Auslöser für die Befürchtungen der Bürger sind. „Es wird wohl vermutet, dass wir das jetzt öfter oder jedes Jahr dort machen. Aber das Osterfeuer ist eine einmalige Sache“, will sie die Sorgen der Anwohner nehmen.
Derzeit saniert der Wiederstedter Unternehmer Andreas Karner das Gelände an der Saigerhütte, das er gekauft hat, um dort anderen Firmen die Möglichkeit zu geben, sich anzusiedeln. Er habe zudem die Firma Poschke angefragt, das Osterfeuer dort zu organisieren. „Und es bietet sich jetzt einfach an, das dort zu machen“, so Mathews.
Und deswegen wird es am Gründonnerstag auch alles geben, was zu einer solchen Party dazugehört. Neben einem großen Feuer, wird ein DJ für die passende Musik sorgen. Und die kleinsten Gäste werden mit einem Kinderkarussell und Zuckerwatte vom Osterhasen an der Saigerhütte bespaßt, wirbt Mathews für die Veranstaltung.
Erlaubt ist das am kommenden Donnerstag übrigens alles, wie Stadtsprecherin Christin Saalbach sagt. Aber eben nur bis Mitternacht. Dann herrscht den gesamten Karfreitag das Tanzverbot in Sachsen-Anhalt. (mz)