Neue Senioren-Wohnanlage Neue Senioren-Wohnanlage in Hettstedt: Die ersten Mieter sind eingezogen

Hettstedt - Die Nachnamen an den Briefkästen sind bereits angebracht. Die Klingelschilder schon beklebt. Wie die zukünftigen Bewohner des neuen Wohnkomplexes im Ahornweg 8-10 in Hettstedt heißen, kann man da schon ablesen. Und wenn man bei Familie Peter klingelt, dann öffnet sich auch schon die Tür. Ilse Peter (82) und ihr ein Jahr älterer Mann Werner sind die ersten Bewohner. Anfang dieser Woche sind sie eingezogen. Die anderen Mieter sollen in den nächsten Tagen folgen.
13 Wohnungen für Senioren sind in dem ehemaligen Wohnblock, der um drei Etagen verkleinert und frisch saniert wurde, entstanden. Die Strukturen eines Wohnblocks sind komplett aufgelöst. Keiner der Bewohner muss von nun an für sich allein leben. Es ist eine Seniorenwohngemeinschaft, in der die Mieter zwar ihre eigene Wohnung haben, aber Gemeinschaftsräume wie Küche und Fernsehraum zur Verfügung stehen, die sie jederzeit nutzen können.
Eine Alternative zum Pflegeheim
„Es soll kein Altenheim sein. Die Wohngemeinschaft stellt eine Alternative zum Pflegeheim dar“, sagt Florian Wend, Geschäftsführer des gleichnamigen Pflegedienstes, der die Dienstleistung der Alten- und Krankenpflege für die Bewohner übernimmt. Wend ist bei dem Projekt eine Kooperation mit der Hettstedter Wohnungsgenossenschaft eingegangen, die Investor des rund 1,6 Millionen teuren Projekts war. Die Genossenschaft vermietet die Wohnungen, Wend übernimmt die Dienstleistung. „Dabei kann jeder Bewohner, die Leistung von uns in Anspruch nehmen, die er braucht“, sagt er.
Um die Pflege der Bewohner wird sich Schwester Liane Wiedenbeck, Bereichsleiterin im Haus, mit einem etwa zehnköpfigen Team fortan kümmern. Beispielsweise Frühstück und Abendessen müssen vorbereitet werden. Das Mittagessen wird geliefert oder kann auch vor Ort mit den Bewohnern zubereitet werden. So wie etwa am Tag, als Ilse und Werner Peter noch die einzigen Bewohner des Hauses waren. Spinat hatten sie sich gewünscht. Und ihr Wunsch wurde erfüllt.
Bereitschaftsdienst ist rund um die Uhr da
Die ersten Tage seien noch gewöhnungsbedürftig, meint die 82-Jährige. Schlecht geschlafen hätten sie und ihr Mann. Wohl vor Aufregung. Es ist eine neue Umgebung, die für die Peters aber eine Verbesserung darstellt. In ihrer vorherigen Wohnung in Benndorf, wo sie viele Jahre lebten, sei sie im vergangenen Jahr gestürzt, berichtet Ilse Peter. „Ich bin im Laufen schlecht und habe Angst wieder zu stürzen.“ Jetzt sei rund um die Uhr jemand für sie da - also auch im Fall, wenn etwas passieren sollte. Und Treppen, wie in ihrer alten Wohnung, müssen sie nun nicht mehr steigen.
Das Haus ist barrierefrei. In einem der drei Hauseingänge wurde ein Fahrstuhl installiert, mit dem die zwei Etagen erreichbar sind. So können Ilse und Werner Peter mit ihren beiden Rollatoren ins Freie gehen. „Sonst wären wir von der Außenwelt abgeschnitten“, meint die 82-Jährige, die wie sie sagt, schon gespannt auf die anderen Bewohner ist.
Tag der offenen Tür am 28. Mai
Damit sich die Wohngemeinschaft untereinander kennenlernt, aber auch die Nachbarn in den anderen Wohnblöcken der Umgebung erfahren, wer im Ahornweg 8-10 nun wohnt, findet am Samstag, 28. Mai, ein Tag der offenen Tür statt. Ein Kennenlern-Tag von 10 bis 16 Uhr, an dem Interessierte gern erscheinen können, sagt Wend. „Es ist ein Frühlingsfest für das Viertel.“ Ab 13 Uhr wird es ein buntes Rahmenprogramm geben, unter anderem mit dem Fanfarenzug Hettstedt und Schlagersänger Phil Stewman. (mz)

