Neue Hausärztin in Großörner Neue Hausärztin in Großörner: Wie der Zufall bei der Besetzung der Praxis half

Grossörner - Der Einstieg hätte nicht besser laufen können. „Ich bin nett und herzlich aufgenommen worden, von Patienten und Mitarbeitern“, sagt Grit Mittelstraß über ihre ersten Tage am neuen Arbeitsplatz. Seit Anfang Oktober sind die Praxisräume des Hausärztlichen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Großörner, einer Nebenbetriebsstätte des MVZ Sangerhausen, ihr berufliches Domizil.
Die 32-Jährige schließt damit eine personelle Lücke im Mansfelder Ortsteil. „Wir freuen uns riesig“, erklärt Bernd Hojenski (CDU), Ortsbürgermeister von Großörner. Er begrüßte die neue Hausärztin bereits mit einem großen Blumenstrauß.
Stelle per Zufall gefunden
In der Vergangenheit hätten vor allem Vertretungsärzte die Betreuung der Patienten in Großörner übernommen. Mit dem Dienstantritt von Grit Mittelstraß sei nun eine dauerhafte Versorgung auf den Weg gebracht. Mehr oder weniger einem Zufall ist es zu verdanken, dass die Medizinerin von der offenen Stelle in Großörner erfuhr. In einem Gespräch mit Berufskollegen hörte sie von der Suche nach einer Hausärztin.
Zu diesem Zeitpunkt absolvierte Mittelstraß ihre Weiterbildung zur Fachärztin für Innere Medizin an der Hettstedter Helios-Klinik. Eine Hausarztpraxis zu übernehmen, das konnte sich die junge Frau, die ihren familiären Mittelpunkt in einem kleinen Ort bei Bernburg hat, gut vorstellen.
Anders als im Klinikalltag könne sie ihre Patienten über einen längeren Zeitraum betreuen und ein intensives Vertrauensverhältnis zu ihnen aufbauen.
Von Kinderheilkunde zur Inneren Medizin gewechselt
Aus ihrer Sicht hat es viele Vorteile, wenn man die Patienten und ihre medizinische Vorgeschichte kennt. Man könne dadurch besser einschätzen, wie die Beschwerden einzuordnen seien und wo die Ursachen liegen könnten, findet Mittelstraß. Das würde die Behandlung erleichtern. „Einem Postboten brauche ich beispielsweise keinen Sport empfehlen, weil er sich ohnehin schon den ganzen Tag bewegt“, nennt sie ein Beispiel.
Dass es einmal die Innere Medizin sein wird, auf die sich die Ärztin eines Tages spezialisiert, war so nicht geplant. Während des Studiums in Halle hatte sich Mittelstraß zunächst auf Kinderheilkunde konzentrieren wollen. Sie stellte aber fest, dass sie sich mehr für Innere Medizin interessiert und blieb dabei.
Von Nähkursen und fleischfressenden Pflanzen
Nach den täglichen Sprechstunden in Großörner und ihren Hausbesuchen tankt Mittelstraß zu Hause Energie. Einmal in der Woche trifft sie sich mit Gleichgesinnten in einem Nähkurs an der Volkshochschule in Bernburg. Für die junge Frau ist die Schneiderei eine willkommene Abwechslung zum Beruf. So entstand schon das eine oder andere Bekleidungsstück für sie - gern auch mit Kapuze.
Aktuell habe die Weihnachtsproduktion begonnen, erzählt sie. Mit welchen selbstgenähten Kreationen die Ärztin ihre Lieben dieses Jahr überraschen möchte, sei an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten. Das soll schließlich bis zum Fest eine Überraschung bleiben.
Eine ruhige Hand braucht die Medizinerin übrigens auch für eine zweite Freizeitbeschäftigung. Seit Jahren züchtet sie fleischfressende Pflanzen. (mz)