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MZ-Serie "Die Weihnachtsmacher" MZ-Serie "Die Weihnachtsmacher": So werden Weihnachtssterne kultiviert

Von Fabian Wagener 02.12.2016, 07:00
In einem Meer aus Blumen: Die Gärtnerin Karsta Löbel steht inmitten roter Weihnachtssterne im Gewächshaus in Hettstedt.
In einem Meer aus Blumen: Die Gärtnerin Karsta Löbel steht inmitten roter Weihnachtssterne im Gewächshaus in Hettstedt. Lukaschek

Hettstedt - Karsta Löbel steht in einem Meer von Weihnachtssternen. Oder wie der Pflanzen-Kenner sagt: Euphorbia Pulcherrima. Die Gärtnerin arbeitet beim Kolpingwerk in Hettstedt. Hier, in drei Gewächshäusern auf rund 1.500 Quadratmetern, sorgen Löbel und ihre Kollegen dafür, dass die Blumen gedeihen, dass sie pünktlich zum Weihnachtsfest auf Tischen und Fensterbänken der Menschen landen. „Wir kultivieren hier rund 8.000 größere und 2.000 kleinere Pflanzen“, sagt Löbel. „Für viele Menschen gehören Weihnachtssterne einfach zum Fest dazu.“

Weihnachtssterne sind anspruchsvolle Pflanzen

Ganz einfach ist die monatelange Kultivierung der beliebten Pflanzen allerdings nicht. Weihnachtssterne seien recht anspruchsvolle Pflanzen, sie bräuchten besondere Aufmerksamkeit, sagt Löbel. So seien sie sehr empfindlich, was die Bewässerung angeht. „Da muss man sehr genau dosieren“, sagt Löbel. Jeden Tag muss nach den Blumen geschaut werden, jeden Tag muss aufs Neue entschieden werden, ob gegossen wird oder nicht.

Weihnachten ist für jeden Menschen etwas Besonderes. In unserer Adventsserie „Die Weihnachtsmacher“ stellen wir bis Heiligabend all jene heimlichen Helfer und Organisatoren in den Mittelpunkt, die das Fest für andere zu dem machen, was es ist.

Löbel zeigt unter einen der vielen Tische, auf denen die eingetopften Weihnachtssterne Seit an Seit stehen. Neben den gelben Schläuchen laufen dort Heizungsrohre entlang. „Weihnachtssterne brauchen mehr Wärme als viele andere Pflanzen“, erklärt Löbel. Und noch etwas sei eine Herausforderung bei der Kultivierung: Die Blumen seien sehr anfällig für Schädlingsbefall. Dieses Jahr musste allerdings kein Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, berichtet Löbel. „Das heißt schon was.“

In Hettstedt werden Weihnachtssterne in unterschiedlichen Farben geflegt und gehegt: natürlich in rot, aber auch in weiß, cremefarben oder gesprenkelt. „Die Farbvielfalt finde ich toll“, sagt Löbel. Im Juni kamen die ersten Jungpflanzen in die Gewächshäuser nach Hettstedt, alle zwei Wochen werden sie auf ihren Tischen gerückt. Dann verändern die Kolpingwerk-Mitarbeiter den Abstand der Pflanzen.

Im Kolpingwerk Hettstedt werden Weihnachtssterne für den Verkauf verpackt

Löbel, die seit 30 Jahren im Gartenbau tätig ist, nimmt jetzt einen Weihnachtsstern vom Tisch und greift eine Plastikfolie, die an einem Ständer im Eingangsbereich des Gewächshauses steht. Behutsam wickelt sie die Folie um die Pflanze, die Blätter werden langsam nach oben gedrückt. Die Blume ist jetzt eingepackt, so schmal, dass sechs von ihnen auf eine Palette passen.

Diese kommen auf Container, die an die Großmärkte geliefert werden. Mitte Dezember, so Löbel, sollten alle Pflanzen draußen sein. Dann war es das mit den Weihnachtssternen für dieses Jahr. Zumindest in den Gewächshäusern des Kolpingwerks. Denn für die Kunden da draußen geht die Weihnachtsstern-Saison ja erst richtig los. (mz)