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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Mordbrenner hart bestraft

Von Frieder Fahnert 06.03.2017, 11:00
Eine historische Aufnahme des Feuerwehrgebäudes.
Eine historische Aufnahme des Feuerwehrgebäudes. Archiv/Spieler

Hettstedt - Es waren wieder sehr viele Rätselfreunde, die sich an der vergangenen Runde des Rätselfotos beteiligt haben. Und fast alle lagen mit ihrer Lösung richtig. Es handelt sich bei dem gesuchten Gebäude um das Feuerwehrdepot in Hettstedt.

Als Gewinner hat Fortuna die Zuschrift von Rolf Keil gezogen. Herzlichen Glückwunsch. Der Eisleber darf sich über 30 Euro freuen.

Er schreibt, wie viele andere Leser auch, dass sich das Gebäude in der Obermühlenstraße in Hettstedt befindet. „Vor zehn Jahren wurde das Gebäude saniert und innen räumliche Veränderungen vorgenommen. Der links am Gebäude befindliche Turm erhielt einen neuen Außenputz. Das Gebäude ist aber zu klein und der Bau eines neuen Depots ist schon lange geplant.“ Nach einigen Verzögerungen sei nun mit dem ersten Spatenstich in diesem Jahr zu rechnen. Dass es einen Neubau geben soll, darüber wird in vielen Zuschriften berichtet. „Die Stellplätze der Einsatzfahrzeuge im jetzigen Gebäude entsprechen garantiert nicht den gesetzlichen Bestimmungen“, so Klaus-Dieter Schumann. Auch Eberhard Zwarg, der in der Obermühlenstraße wohnt, hat einiges zu berichten. Das Foto zeige den Blick aus dem ehemaligen Gaswerk. „Gegenüber der Feuerwehr waren die Garagen der Post. Auch der große dreiachsige Büssing hatte hier seine Garage. Oberhalb der Wipper war der Mühlgraben, bis 1929 war hier die Obermühle Reinhold Gericke. Als die Mühle abgerissen wurde, baute sich der Arzt Dr. med. Palas seine schöne Praxis. Das Gebäude steht heute noch. Zwischen dem Mühlgraben und Palas entstand eine Niederlassung der Riebeckbrauerei Leipzig. Mit Pferdewagen wurde das Bier in die Gaststätten gebracht. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in dem Bierkeller ein Luftschutzraum eingerichtet“, so Eberhard Zwarg.

Dass die Hettstedter Feuerwehr sehr aktiv ist und oft bei Übungen für den Ernstfall probt, das schreiben Helmut Fritsche und Beate Kulpe.

Und Karin Behrens lässt wissen, dass Bürgermeister Kavalier in der Sitzung des Bauausschusses verkündet hat, dass das neue Feuerwehrdepot auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes in der Meisberger Straße gebaut werden soll.

Dass es in der Geschichte der Stadt Hettstedt verheerende Brände gegeben hat, das schreibt Ernst-Peter Schelm. Er verweist auf den Chronisten Cyriacus Spangenberg, der in seiner Mansfeldischen Chronica vermerkte, dass „1488 in den Osterfeiertagen ein schreckliches Feuer aufgangen … und großer Schade geschehen“. Nach Spangenberg wurden die „Mordbrenner“ hart bestraft und „etliche gevierteilt“. Im Jahr 1517 gab es demnach nach Spangenberg eine Folge von Bränden, bei einem „ist einem alten Heckstettischen gewesenen

Bergvogt seine Schreibstuben mit allem, was drinnen, verbrannt; derselbe hette viel altes Dinges aufgezeichnet, welches alles … vom Feuer verzehret worden“. Die Brandstifter wurden gefasst und „nach Urteil und Recht zum Tode verdampt“. Ein Großbrand zerstörte 1697 fast die ganze Stadt.

Eine Feuerpolizeiordnung wurde dann 1828 erlassen und zehn Jahre später wurde ein „Feuerrettungsverein“ mit 84 Mitgliedern gebildet, so Ernst-Peter Schelm.

Mit der Historie hat sich auch wieder Helga Meyer beschäftigt. „Die Freiwillige Feuerwehr wurde am 2. Dezember 1881 mit Bewilligung städtischer Kosten eingerichtet“, heißt es laut Frau Meyer in „950 Jahre Hettstedt, Heft 2“. Und weiter. „Zuvor beschlossen bereits am 1. August 1881 etwa 100 Hettstedter Bürger die Gründung einer uniformierten Freiwilligen Feuerwehr. Am 19. August 1881 fand die Wahl des Hauptmanns - Brauereibesitzer Freytag - , des Stellvertreters - Dachdeckermeister Gustav Borger - und des Schriftführers - Büroassistent Kern - statt.“

Wie viele andere Rätselfreunde auch, schreibt Frau Meyer, dass der auf dem Rätselfoto abgebildete Gebäudekomplex im Jahre 1931 erbaut worden und im Hintergrund die Jakobikirche am Markt zu sehen ist. Dass die Feuerwehr ein sehr wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist, darauf weist Jana Hörmann hin. „Die Mannschaften retten oft Menschenleben und bekämpfen Feuer, um Schäden möglichst zu verhindern oder klein zu halten.“

Zahlreiche andere Rätselfreunde aus der Region haben die Lösung gewusst, aus Platzgründen können wir leider nicht alle namentlich erwähnen.

Gewinnübergabe

Der Gewinner Rolf Keil wird gebeten, sich in den nächsten Tagen bei der MZ-Lokalredaktion in Eisleben telefonisch unter 03475/61 46 10 zu melden.

Neues Bild: Lösung gesucht

Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Wo befindet, beziehungsweise befand, sich dieser Gebäudekomplex? Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer willkommen. Es gibt doch bestimmt Leute, die dieses Motiv schon einmal gesehen haben. Kleiner Tipp: Auf dem Areal befindet sich heute ein Supermarkt.

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum Donnerstag, 9. März, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis.

Per Post: MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben

Oder senden Sie die Antwort per E-Mail an: [email protected]  (mz)

Dieses Bild bietet sich dem Betrachter heute.
Dieses Bild bietet sich dem Betrachter heute.
Jürgen Lukaschek
Die Hettstedter Feuerwehr hier bei einem Einsatz mit ihrer Drehleiter in Großörner.
Die Hettstedter Feuerwehr hier bei einem Einsatz mit ihrer Drehleiter in Großörner.
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