MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Ehemalige Schule in Hettstedt war gesucht

Hettstedt - Und wieder waren es viele Leser, die sich an der Suche für die Auflösung des Rätselfotos beteiligt haben. Vielen Dank. Und die meisten Einsendungen waren richtig. Es handelt sich beim gesuchten Motiv um die frühere Schule in der Mühlgartenstraße in Hettstedt.
Als Gewinner hat Fortuna die Zuschrift von Andreas Roß gezogen. Herzlichen Glückwunsch! Der Walbecker darf sich über 30 Euro freuen. Er erinnert sich an seine Schulzeit von 1965 bis 1975. „Hier war zu meiner Schulzeit der Schulhort untergebracht. Im Hofbereich war ein kleiner Spielplatz. Ein Schulgarten war gegenüber der damaligen Holzbrücke über den Mühlgraben in Höhe Sporthalle vorhanden. Es gab sieben Schulräume, in denen die Hausaufgaben erledigt wurden“, schreibt Andreas Roß.
Schule war einst Vorschule für Kinder wohlhabender Eltern
Viele interessante Dinge hat Jürgen Horn herausgefunden. „Es handelt sich um ein Gebäude, das 1915 fertiggestellt und als höhere Privatschule in Betrieb genommen wurde. Bei dieser Schule handelte es sich vermutlich um eine Art ,Vorschule’ für Kinder wohlhabender Eltern, in denen diese getrennt von den normalen Volksschulen gegen Zahlung eines hohen Schulgeldes auf das Gymnasium vorbereitet wurden. Das bestätigt sich auch aus der veröffentlichten, alten Fotografie, die einige Kinder vor dem Gebäude zeigt. Direktor der Hettstedter Höheren Privatschule war seinerzeit Dr. Karl Löschhorn, der zuvor Direktor der höheren Knabenschule in Wollstein (Posen) war. Sein Spezialgebiet war die germanische und romanische Philologie. “
Im Zuge der Weimarer Republik und dem am 28. April 1920 in Kraft gesetzten Reichgrundschulgesetz seien die privaten Grundschulen in Deutschland geschlossen worden, so dass auch die Hettstedter Privatschule wahrscheinlich zu dieser Zeit ihren Betrieb einstellte, so Jürgen Horn. „Nach meinem Wissen war das Gebäude dann ab 1920 zunächst für kurze Zeit Schupo-Kaserne und diente später diversen Zwecken, unter anderem in der DDR-Zeit über längere Zeit als Berufsschule.“
Seit 1997 und nach zuvor erfolgter umfassender Sanierung des Gebäudes befinden sich jetzt im Erdgeschoss des Gebäudes die Rechtsanwaltskanzlei Dr. jur. Jürgen Horn & Partner sowie die AS Steuerberatungsgesellschaft und und im Obergeschoss fünf Wohnungen. Im Zuge der Renovierung wurden an den Wänden der Räume im Erdgeschoss hinter der Tapete noch Reste der auf die Wände gemalten Schultafeln gefunden.
Gerüchte ranken sich um ehemaliges Schulgebäude in der Mühlgartenstraße
Helga Meyer schreibt, dass das Gebäude einen schlossähnlichen Charakter vermittelt. „Geschichten rankten sich einst um das Gebäude, dass hier das Geburtshaus des Komponisten Carl Christian Agthe und die Wirkungs- und Wohnstätte seines Vaters als Lehrer gewesen sei. Doch das ist nur eine Vermutung gewesen. Denn es ist erwiesen, dass Agthes Vater Lehrer an der Mädchenschule war. Und die befand sich im Gemeindehaus neben der Jakobikirche “ schreibt Frau Meyer. Wie viele andere Leser, hat auch Beate Kulpe die richtige Lösung parat. „Das Rätselfoto zeigt die ehemalige Knabenschule in Hettstedt. Wie ein Schloss aus gotischer Zeit wirkte die Schule.“ Dass es nicht einfach war, dass Motiv des Rätselfotos zu erraten, das schreibt Helmut Fritsche. Aber schließlich hat auch er die Nuss geknackt. „Es ist die alte Knabenschule in Hettstedt.“
Zu diesem Ergebnis ist auch Ernst-Peter Schelm gekommen. „Einige Schüler sehen wir vor dem Gebäude stehen, ausgerüstet auch mit den damals üblichen Schülermützen. Auf einer mir vorliegenden Ansichtskarte - mit gleicher Ansicht wie das Rätselfoto - findet sich die Bezeichnung ,Höhere Knaben- und Mädchenschule’. Ich vermute, dass mit der Mädchenschule das kaum erkennbare Gebäude im Hintergrund gemeint ist.“
Zahlreiche andere Rätselfreunde haben die Lösung auch gewusst und Hintergründe sowie Anekdoten mitgeteilt. Vielen Dank. Der Gewinner Andreas Roß wird gebeten, sich bei der MZ-Lokalredaktion in Eisleben unter 03475/ 61 46 10 zu melden.
Das ist das neue gesuchte Rätselfoto
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Wo befindet, beziehungsweise befand sich dieser Gebäudekomplex, wozu hat er gedient? Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer willkommen. Es gibt doch bestimmt Leute, die dieses Motiv schon einmal gesehen haben und etwas dazu sagen können.
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum Donnerstag, 27. April, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Per Post: MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben Oder per E-Mail an: [email protected] (mz)