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MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Ehemalige Post in Hettstedt war gesucht

Von Frieder Fahnert 20.03.2017, 18:00
Dieses Motiv war in der vergangenen Woche gesucht: Eine historische Aufnahme der Hettstedter Post
Dieses Motiv war in der vergangenen Woche gesucht: Eine historische Aufnahme der Hettstedter Post Archiv/Spieler

Hettstedt - Alle Achtung: Es waren wieder sehr viele Rätselfreunde, die sich an der vergangenen Runde des Rätselfotos beteiligt haben. Und fast alle lagen mit ihrer Lösung richtig. Es handelt sich bei dem gesuchten Haus um das Postgebäude in Hettstedt.

Als Gewinner hat Fortuna die Zuschrift von Helmut Fritsche gezogen. Herzlichen Glückwunsch. Der Eisleber darf sich über 30 Euro freuen.

Ehemaliges Postgebäude in Hettstedt wurde 1896 eingeweiht

„Das Postgebäude wurde im Jahr 1896 eingeweiht“, schreibt Helmut Fritsche. In Hettstedt habe es einmal vier Postgebäude gegeben. „Guten Morgen aus Hamburg“, schreibt Saskia Reszel. „Ich habe dort immer den Lottoschein für meinen Papa abgegeben. Und das ist nun schon über 40 Jahre her. Eure Aktion mit dem Rätselfoto finde ich toll.“

Auch Bewohner des Johanniterhauses in Mansfeld haben sofort erkannt, dass es sich um das Gebäude der Hauptpost in Hettstedt handelt. Die Post sei damals ein beliebter Treffpunkt gewesen, um sich auszutauschen. „Wie immer in unseren anregenden Gemeinschaftsrunden schweiften die Erinnerungen auch um das Nebengebäude der alten Molkerei und andere fast vergessene Gebäude in und um Hettstedt“, schreibt Sandra Obst, die als Betreuerin in dem Pflegeheim arbeitet.

„Das gesuchte Gebäude war 23 Jahre lang mein Zuhause“, schreibt Kathrin Cuck. „Ich verbinde die schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Ort, denn wer kann schon von sich behaupten, auf der Post groß geworden zu sein? Die Post war nicht nur mein Zuhause, sondern auch mein Spielplatz, was mir den Spitznamen Postmietze von Seiten der Kollegen meiner Mutter (selber seit über 20 Jahren bei der Post tätig) einbrachte“, erzählt sie. „Auch den Lärmpegel der Zusteller werde ich nie vergessen, wenn am Samstagmorgen nebenan die Postkisten auf die Zustelltische krachten und man dadurch aus den Schlaf gerissen wurde.“

Cuck hat viel in dem Haus erlebt, wie sie weiter berichtet: „Als ich in der zweiten Klasse war, gab es eine Bombendrohung. Da stand nämlich mitten in der Nacht plötzlich die Polizei vor der Tür. Wir wurden im Schlafanzug aus dem Haus gebracht und ins Polizeiauto gesetzt. Dort mussten wir warten, bis der Polizeitrupp mit den Hunden alles durchsucht hatte. Es stellte sich aber im Nachhinein heraus, dass das Ganze ein Fehlalarm war. Am nächsten Tag war ich in der Schule die beliebteste Person auf dem Pausenhof mit meiner Geschichte.“

Hettstedter Postgeschichte beim Internetauftritt des Hettstedter Briefmarkenvereins dargestellt

Oberrat a. D. Wolfgang Zedler schreibt, dass er von 1982 bis zur Wende dort Stellvertreter des Leiters des Post- und Fernmeldeamtes war. „Es war eine relative schwere, aber auch gute Zeit. Die Kameradschaft wurde sehr groß geschrieben.“ Dass der Standort des Postamtes in Hettstedt mehrfach wechselte, das schreibt unter anderem Karin Behrens. „Erst als 1896 das Postgebäude in der Bahnhofstraße fertig war, hatte sie dort eine ständige Bleibe. Bis zum 30. September 1959 war das Postamt Hettstedt dem Hauptpostamt Eisleben unterstellt. Ab Oktober 1959 wurde das Postamt in Hettstedt in den Status des Hauptpostamtes erhoben.“

Ernst-Peter Schelm hat mitgeteilt, dass die Hettstedter Postgeschichte beim Internetauftritt des Hettstedter Briefmarkenvereins ausführlich dargestellt wird. „Das Gebäude besaß in der ersten Zeit an der rechten Seite einen Rundturm, in dem sich die Wendeltreppe zum Erreichen der oberen Stockwerke befand. Den Turm gibt es schon lange nicht mehr. Das Äußere des Gebäudes wurde mehrfach verändert, wie aus älteren Postkarten ersichtlich ist“, so Ernst-Peter Schelm.

Und Volker Pethe erinnert sich, dass er als kleiner Junge oft mit seinen Eltern dort in der Straße auf den Bus nach Eisleben gewartet hat. „Später haben mich dann die Bauarbeiten für den Erweiterungsbau so sehr interessiert, dass wir beinahe den Bus verpasst haben“, schreibt Volker Pethe. Ausführlich mit der Geschichte befasst hat sich wieder Helga Meyer: „Der Rundturm wurde 1963 abgerissen. Er störte beim Anbau des Nebengebäudes für das Postverteilerzentrum. Auf dem Posthof kam es in den Nachfolgejahren für den Fuhrpark zu Platzmangel an Stellflächen. Das Problem wurde gelöst mit dem Umzug der Verteilerstation in das umgebaute alte Katasteramt auf dem ehemaligen Elmet-Gelände.“

Zahlreiche andere Rätselfreunde aus der Region haben die Lösung gewusst, aus Platzgründen können nicht alle namentlich erwähnt werden. Der Gewinner Helmut Fritsche wird gebeten, sich in den nächsten Tagen bei der MZ-Lokalredaktion in Eisleben unter Tel.03475/61 46 10 zu melden.

Das ist das neue gesuchte Rätselfoto

Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Wo befindet, beziehungsweise befand, sich dieser Gebäudekomplex? Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer willkommen. Es gibt doch bestimmt Leute, die dieses Motiv schon einmal gesehen haben. Kleiner Tipp: Das Bauwerk gibt es heute nicht mehr.

Schicken Sie Ihre Antwort bis zum Donnerstag, 23. März, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis. Per Post: MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben oder senden Sie die Antwort per E-Mail an: [email protected] (mz)

Dieses Bild bietet sich dem Betrachter heute.
Dieses Bild bietet sich dem Betrachter heute.
Jürgen Lukaschek