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MKM will investieren MKM will investieren: Aus Hettstedt ins Weltall

Von Wladimir Kleschtschow 14.01.2015, 20:29
Kupfer-Halbzeuge zur Weiterverarbeitung werden von MKM in alle Welt geliefert.
Kupfer-Halbzeuge zur Weiterverarbeitung werden von MKM in alle Welt geliefert. Klaus Winterfeld Lizenz

Hettstedt - Die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) will weiter wachsen. Gegenwärtig gehört der Hettstedter Lieferant von Kupfer- und Messinghalbzeugen zu den vier weltgrößten Unternehmen der Branche. Im vergangenen Jahr wurden in den MKM-Werkhallen rund 250.000 Tonnen Kupfer verarbeitet. Das erklärte Ziel ist nun, die Nummer zwei in der Branche zu werden.

Über die Produktion und die Perspektiven des Unternehmens informierte die Unternehmensleitung gestern Hartmut Möllring, Sachsen-Anhalts Minister für Wissenschaft und Wirtschaft. Der CDU-Politiker besichtigte den Produktionsbereich Rohre und Stangen. Hier entstehen rund 15 Prozent der Gesamtproduktion.

Interessant: Die Hauptproduktionsanlage in diesem Bereich ist eine in der UdSSR 1978 hergestellte Strangpresse. Dieser Veteran wurde allerdings ständig modernisiert, erhielt unter anderem eine elektronische Steuerung und liefert hochqualitative Produkte.

Rund 400 Millionen Euro wurden in das Hettstedter Unternehmen seit 1997 investiert. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 40 Millionen folgen.

Mit 1 100 Beschäftigten gehört MKM zu den großen Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt. Im MKM-Ausbildungszentrum werden 56 eigene und 23 Lehrlinge aus anderen Betrieben ausgebildet.

Vertreten ist MKM auch auf der Azubi-Messe „Chance 2015“ in Halle am Freitag und Samstag.

Ergänzt wurde die alte Strangpresse im vergangenen Jahr durch eine neue, moderne Presse, in die MKM rund vier Millionen Euro investierte. Damit kann das Hettstedter Unternehmen den Kunden in aller Welt auch bei steigendem Auftragsvolumen gute Lieferungsfristen bieten. Die neue Anlage wird übrigens von einem einzigen Mitarbeiter bedient.

In den nächsten drei Jahren will MKM bis zu 40 Millionen Euro in die eigene Entwicklung investieren. Damit bekennt sich das Unternehmen ausdrücklich zum Standort Hettstedt, hieß es beim Ministerbesuch.

Die Wachstumsambitionen der Hettstedter werden durch die gute Konjunkturlage in der Branche begünstigt. Kupfer leitet ausgezeichnet Strom, Kupfer ist langlebig. Deshalb wird es in vielen Industriebereichen verwendet - von der Elektrotechnik und Telekommunikation bis hin zum Maschinenbau und gar zur Raumfahrt. Der Bedarf an Kupfer in der Industrie wächst rasant. Das sorgt für ordentlichen Wind in den Segeln des Hettstedter Unternehmens. Und für eine gute Stimmung nicht nur in der Leitungsetage. Denn immerhin sind bei MKM rund 1100 Frauen und Männer beschäftigt, deren Arbeitsplätze sicher sind.

Im Schnitt immer älter

Beim Ministerbesuch im Ausbildungszentrum verheimlichten MKM-Geschäftsführer Roland Harings und Gerhard Bickmann allerdings auch ein Problem nicht, das ihnen Sorgen bereitet. Es geht um den Nachwuchs. Die Belegschaft wird im Schnitt immer älter. Es wird damit gerechnet, dass bis zum Jahr 2017 mehr als 180 ältere Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Das ist jeder sechste Beschäftigte. Dieser Verlust ist durch die Modernisierung der Produktion und die damit verbundene Reduzierung des Arbeitskräftebedarfs nicht auszugleichen.

MKM steuert gegen, indem die Zahl der Azubis bereits in diesem Jahr erhöht wird. Gegenwärtig erlernen hier 56 junge Menschen Berufe wie Mechatroniker, Verfahrensmechaniker oder Maschinen- und Anlagenfahrer. Die Werbetrommel soll noch mehr Jugendliche erreichen. Die Bemühungen tragen Früchte: Im vorigen Jahr stiegen die Anfragen nach einem Ausbildungsplatz um 40 Prozent. (mz)

Minister Hartmut Möllring (Mitte) im MKM-Ausbildungszentrum
Minister Hartmut Möllring (Mitte) im MKM-Ausbildungszentrum
Klaus Winterfeld Lizenz