MDR-Fernsehsendung "Kripo live" MDR-Fernsehsendung "Kripo live": Fahndung nach dreisten Dieben aus Hettstedt im TV

Hettstedt - Ein dreister Diebstahl in der Stadt Hettstedt hat am Sonntag die MDR-Fernsehsendung „Kripo live“ beschäftigt. Der Fall hatte sich am letzten Septemberwochenende am Rande der Kupferstadt in der Ritteröder Straße ereignet. Dort haben bisher unbekannte Täter das Reifenlager der Firma Bike & Car Service ausgeraubt. Ein schwerer Schicksalsschlag für den Firmeninhaber, der hofft, dass die Polizei den Dieben durch die Ausstrahlung der Sendung auf die Spur kommt. Zwei Hinweise sind bis Montag beim Eisleber Polizeirevier dazu eingegangen, wie die MZ auf Nachfrage erfuhr. Ihnen gehen die Ermittler jetzt nach. Ob eine „heiße Spur“ dabei ist, ist offen.
200 Reifen werden gestohlen
Bei dem nächtlichen Einbruch in die Hettstedter Firma sind aus dem Reifenlager insgesamt 200 komplette Winterräder verschiedener Größen gestohlen worden. Die Diebe hatten es besonders auf Räder mit noch gutem Profil abgesehen, hieß es. Die Täter richteten nach Angaben der Polizei einen Gesamtschaden in Höhe von rund 35.000 Euro an.
Nach den Worten von Polizeisprecher Heiko Prull sind die Diebe professionell vorgegangen. Sie seien „sehr gut vorbereitet gewesen“, sagte er in der Sendung, die immer sonntags um 19.50 Uhr ausgestrahlt wird. Man habe den Einbruch auch mit ähnlichen Fällen verglichen, so Prull.
Täter gelangen durch Maschendrahtzaun auf Gelände
Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen sind die Diebe durch einen Maschendrahtzaun, den sie vermutlich mit einer Blechschere zerschnitten haben, auf das Gelände der Firma gelangt. Das Reifenlager befindet sich im hinteren Teil des Grundstückes, das von der Straße aus schlecht einsehbar ist. Dort hatte die Hettstedter Firma mehr als 500 Räder untergebracht. Die Autoreifen waren in mehreren Garagen gelagert, die aus vernietetem Wellblech bestehen.
Sehen Sie hier den Beitrag von Kripo Live zum Diebstahl in Hettstedt (ab Minute 20)
Die Täter hebelten nach Angaben der Polizei die Türen der Garagen gewaltsam auf und drangen so in die verschlossenen Räume vor. Dort rissen sie die Wellblechwände zweier getrennter Lagerräume aus der Verankerung , um so besser an alle Räder zu gelangen. Sie hatten offenbar genug Zeit, um sich nur die besten Reifen auszusuchen und abzutransportieren. Wie viele Fahrzeuge die Diebe benutzt haben, ist bislang unklar.
Versicherung will nicht alles zahlen
Als der Firmenbetreiber das Ausmaß des Schadens sah, habe er Existenzangst bekommen, wie er im TV sagte. Schließlich seien es die Winterräder von Kunden gewesen und keiner wisse, wie die Sache am Ende ausgeht. Inzwischen scheint klar, dass sich die Ermittlungen schwierig gestalten. Sonst hätte die Polizei keine Fahndung über das Fernsehen eingeleitet.
Vielleicht führen die zwei eingegangenen Hinweise die Kripo auf die Spur der Täter. Die Versicherung will offenbar nur einen Teil des Schadens ersetzen, wie es hieß. Wann und wieviel Geld fließt, weiß der Firmenbesitzer noch nicht. Er hat schon die ersten Konsequenzen aus dem Einbruch gezogen. Künftig wird er keine Räder mehr einlagern. Und er hat seine Sicherheitstechnik aufgerüstet. (mz)