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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Landwirt hadert mit Gegnern

Von Ronald Dähnert 23.05.2012, 17:03

hübitz/MZ. - Landwirt Uwe Brand versteht die Aufregung um die geplante neue Schweinemastanlage nahe Polleben nicht. Für den 57-jährigen Hübitzer, der jetzt nahe der alten Schweinemastanlage wohnt, und sich von dieser genau so gestört fühlt wie andere in dem Ort, ist der neue Standort eine akzeptable Alternative. Die Altanlage würde stillgelegt werden können, und von der neuen Anlage würde seiner Meinung nach niemals eine solche Geruchsbelästigung ausgehen, wie von der alten.

Woher nimmt der Landwirt seine Zuversicht? Zum einen sei er sich sicher, dass die hohen Umweltauflagen nur mit einer modernen Anlage zu erfüllen seien. Die Schweinemast in Hübitz könne deshalb schlecht als Beispiel herangezogen werden, so Brand. Er selbst habe sich schon moderne Schweinemastanlagen angeschaut, von denen "kein übler Gestank" ausgehe.

Zudem spreche der Standort für die Anlage. Geplant sei, die Schweinemast am Polleber Weg zu errichten, der Hübitz mit Polleben verbindet. Auf der Höhe des Feldweges nach Augsdorf soll die Anlage auf die vom Ort abgewande Seite gebaut werden, so Brand. Damit liege jeder Ort in über einem Kilometer Entfernung von der Anlage.

Er kenne den Standort so genau, weil er an einem Flächentausch beteiligt gewesen sei, damit Platz für die neue Mastanlage zur Verfügung steht. Nach seinen Worten habe dabei keiner der beteiligten Landwirt Geld verdient, sondern nur landwirtschaftliche Fläche getauscht.

Dieser Standort sei aber nicht nur weit von der Wohnbebauung der angrenzenden Ortschaften entfernt, der Standort garantiere außerdem, das die Fahrzeuge, die von der und zur Schweinemast kommen, nicht durch die angrenzenden Orte rollen müssen. Dafür müssten allerdings die jetzt schon vorhandene Feldwege ausgebaut werden.

Auch dem Argument, die neue Schweinemast sei so gelegen, dass bei der vorherrschenden Windrichtung aus Westen immer Polleben betroffen sei, widerspricht der Landwirt. Im Gegenteil: Bei überwiegendem Westwind sei keine der umliegenden Ortschaften durch Gerüche belästigt.

Der Landwirt aus Hübitz bedauert, dass in Sachen neue Schweinemastanlage mit den Gegnern kaum zu sprechen sei. Viele würden die Argumente der Gegenseite gar nicht hören wollen. Dabei seien solche Schweinemastanlagen notwendig. "Wir können doch nicht alle sagen, dass wir eine solche Anlage in unserer Nähe nicht haben wollen. Irgendwo müssen solche Schweinemastanlagen schließlich stehen. Wir können Schweinzüchter nicht mit Berufsverbot belegen", so der Landwirt gegenüber der MZ.