Kopf-an-Kopf-Rennen Kopf-an-Kopf-Rennen: CDU knapp vor der Linken im Hettstedter Stadtrat

Hettstedt/MZ - Tilo Wechselberger kann das Ergebnis der Hettstedter Stadtratswahl noch gar nicht richtig fassen. „Ich bin sehr zufrieden, begeistert, überwältigt“, sagt der Spitzenkandidat der CDU. Nach vielen Jahren habe die Union es erstmals in Hettstedt geschafft, die Linken zu überholen. „Das hatte ich als Wahlziel im Hinterkopf. Das wir es schaffen, hätte ich allerdings nicht gedacht“, meint er. Die CDU hat im vorläufigen Ergebnis einen Vorsprung von 0,9 Prozentpunkten auf Die Linke. Was die Sitze für den Stadtrat betrifft sind beide Parteien gleichauf, ziehen mit je zehn Kandidaten ein.
Bei der Linkspartei macht sich allerdings keine Enttäuschung breit. „Unser Ergebnis ist großartig“, so Stefan Gebhardt, der parteiübergreifend hinter Wechselberger (940) das zweitbeste Ergebnis (929) aller Kandidaten bekam. Zum dritten Mal nacheinander habe Die Linke über 30 Prozent in Hettstedt erreicht. Aus den eingemeindeten Orten Ritterode und Walbeck annähernd viele Stimmen zu bekommen, da habe man sich wenig Hoffnung gemacht. „Walbeck ist nun einmal eine CDU-Hochburg“, so Gebhardt.
Die Union hat von dem Ergebnis dort besonders profitiert. 61,2 Prozent der Stimmen entfielen auf die Christdemokraten, während die Linke auf 21,2 Prozent kam. In dem Hettstedter Ortsteil hat die SPD ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren. Sie kam auf 6,6 Prozent.
An das Ergebnis von vor fünf Jahren von insgesamt 13 Prozent in der Stadt Hettstedt kamen die Sozialdemokraten am Wahlsonntag nicht heran (12,6 Prozent). „Es hätte besser laufen können“, sagt Spitzenkandidat Marco Steckel, der mit seinem persönlichen Ergebnis von 34,2 Prozent sehr zufrieden war. Mit den insgesamt acht aufgestellten Kandidaten habe die SPD dennoch viel erreicht, fügt er an. Einen Sitz im Stadtrat haben sie allerdings verloren. Verluste muss auch die Wählergemeinschaft Freie Wähler Mitteldeutschland (FBM)/Wählergemeinschaft Feuerwehr (WGF) hinnehmen. Sie werden mit drei statt bisher sechs Sitzen im Stadtrat vertreten sein.
Ein Mandat konnte sich der Grünenpolitiker Roland Ritter sichern und auch ein Einzelbewerber hat den Einzug geschafft: Christian Czeh, der Vorsitzende des Vereins Kleine Welt. Gegen Mitternacht habe er per SMS erfahren, dass es gekappt hat. „Über die mehr als 300 Stimmen war ich schon überrascht“, gibt er zu. Ob sich Czeh einer Fraktion anschließt, müsse er sich noch überlegen. Angebote lägen bereits vor.
Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) freut sich für Czeh. Er sei besonders darauf gespannt gewesen, wie vier junge Stadtratskandidaten abschneiden: Christian Czeh, Franziska Hillmer und André Ulrich (beide CDU) sowie Marco Köhler (FDP), die allesamt erstmals für ein politisches Amt kandidierten. „Sie sind in unserer Stadt stark engagiert“, so Kavalier. Das Ergebnis macht klar, ihr Wirken wird wahrgenommen. Neben Czeh zieht auch Hillmer in den Stadtrat ein. Für Ulrich und Köhler reichte es hingegen nicht.