Klostermansfeld Klostermansfeld: Trabant stößt mit Wipperliese zusammen

Mansfeld - Der unbeschrankte Bahnübergang zwischen Klostermansfeld und Mansfeld wird langsam zum Fluch für die „Wipperliese“. Nachdem sich dort vor drei Jahren bereits ein schwerer Verkehrsunfall mit einem Schwerlaster ereignet hat, kam es am Montagmorgen kurz nach 6 Uhr an gleiche Stelle wieder zu einer Kollision. Ein Trabifahrer hat nach Angaben der Polizei kurz vor dem Bahnübergang einen vor ihm fahrenden PKW überholt. Als er die Gleise überqueren wollte, kam es zum Zusammenstoß mit der Regionalbahn. Sie war gerade auf ihrer ersten planmäßigen Fahrt an diesem Tag nach Wippra unterwegs.
„Zum Glück ist alles glimpflich abgegangen“, konnte Herbert Teutsch, Geschäftsführer der Kreisbahn Mansfelder Land, die die „Wipperliese“ betreibt, aufatmen. Es gab keine Verletzten. Die Polizei bezifferte den Sachschaden an beiden Fahrzeugen mit rund 600 Euro.
Die Schulkinder, die am Morgen um 6.31 Uhr am Bahnhof in Wippra auf die Regionalbahn warteten, wurden mit einem Bus abgeholt, den Teutsch sofort geordert hatte, als er von dem Unfall erfuhr. Die Esslinger Triebwagen der „Wipperliese“ waren nämlich noch leer, als sie - wie jeden Tag - kurz vor 6 Uhr aus dem Depot rausgerollt waren. Der Fahrer der Regionalbahn konnte bei dem Unfall rechtzeitig bremsen, zumal die Regionalbahn aus Sicherheitsgründen den Übergang nur im Schritttempo passieren darf. „Wir fahren an dieser Stelle immer vorsichtig“; sagte Teutsch der MZ. Überdies war es am Montagmorgen noch ziemlich neblig im Mansfelder Land, so dass man nicht weit sehen konnte.
Ironie des Schicksals: An dem Bahnübergang, dem sich der Unfall ereignet hat, wird seit einer Woche gebaut. Die Deutsche Bahn AG lässt den Übergang mit Schranken ausrüsten. Sie erfüllt damit eine Forderung des Eisenbahn-Bundesamtes. Die Behörde hat verfügt, dass dort im Kreuzungsbereich zur früheren B 242 (heute L 225) eine solche Anlage installiert werden muss, um die Sicherheit zu erhöhen (die MZ berichtete).
Das Vorhaben, das Mitte Dezember abgeschlossen sein soll, hat Verwunderung ausgelöst, weil das Land die Bahnstrecke abbestellen will und damit auch ab 2015 das Aus für die „Wipperliese“ droht. (mz)

