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Jubiläum Mansfeld Jubiläum Mansfeld: 100 Jahre Lutherbrunnen am Reformationstag

Von Burkhard zemlin 29.10.2013, 21:16
Vor 100 Jahren enthüllt: der Lutherbrunnen in Mansfeld.
Vor 100 Jahren enthüllt: der Lutherbrunnen in Mansfeld. Jürgen lukaschek Lizenz

mansfeld/MZ - Mansfeld feiert am 31. Oktober den 100. Jahrestag der Einweihung des Lutherbrunnens. Erinnert wird an ein Ereignis, das am Sonntag, dem 2. November 1913, die gesamte Stadt im Festschmuck erlebte, wie Karin Güntzel vom Heimatverein der Stadt Mansfeld weiß. „Das wurde ganz groß aufgezogen“, sagte sie.

Das Eisleber Tageblatt sprach seinerzeit von einem Tag „von historischer Bedeutung“ für die alte Bergstadt Mansfeld, einem „Weihetag im schönsten Sinnes des Wortes“. Der Berichterstatter war von dem Geschehen so beeindruckt, dass er schrieb: „Rauschendere, prunkvollere Feste mögen wohl gefeiert worden sein, aber keines, an dem die ganze Bevölkerung, groß und klein, arm und reich, solch innigen Anteil nahm. Diesen Eindruck empfing man schon am Morgen beim Durchwandern der Stadt. Überall Girlanden und Fahnen, Masten und Flaggen, längs der Häuser Hunderte von Tannen- und Fichtenbäumchen, deren würziger Duft die Luft erfüllte. . .“

Es war die Zeit, da die Stadtkirche Sankt Georg ohne ihre schmückende Turmspitze auskommen musste, weil die Erneuerung des Dachstuhls noch im Gange war. Die Kirche konnte allerdings trotzdem genutzt werden, hier fand zur Feier des Tages ein Festgottesdienst statt, während sich draußen auf dem Lutherplatz immer mehr Menschen vor dem noch verhüllten Denkmal versammelten. „Endlich nach 12 Uhr erfolgte unter dem Spiel der Stadtkapelle der Aufmarsch der Vereine und Schulen“, lesen wir im Eisleber Tageblatt und dass jetzt im Viereck Aufstellung um das Denkmal genommen wurde. Das Festkomitee und die Ehrengäste mit dem Oberpräsidenten aus Magdeburg und dem Regierungspräsidenten aus Merseburg standen vor der Rednerkanzel, auf der Landrat a. D. von der Recke die Anwesenden willkommen hieß. Die Weiherede hielt dann der Generalsuperintendent Gennrich.

Es war ein großer Tag für die Stadt Mansfeld, aber auch für den Bildhauer Paul Juckoff, der während der Feierlichkeiten mit der Medaille für Kunst und Wissenschaft geehrt wurde.

Der Mansfelder Heimatverein hat eine Ausstellung über das Denkmal gestaltet, die am Reformationstag im alten Rektorat neben dem Rathaus gezeigt wird. Besucher finden auf den Schautafeln neben einigen historischen Postkarten vom Lutherbrunnen beispielsweise auch noch die Aufstellungspläne für die Schulklassen, die an der Einweihung des alles in allem 5.30 Meter hohen Denkmals aus Kirchheimer Muschelkalk teilnahmen.

Die Ausstellung kann auch an anderen Tagen besichtigt werden, nach Absprache mit der Stadtinformation,

Telefon 034782/9 03 42.