Imagewechsel Imagewechsel: Wird Hettstedt "Kupferstadt"?

Hettstedt/MZ - Wenn in der kommenden Woche Hettstedts Ausschüsse tagen, soll die Erweiterung der Ortsbezeichnung in „Hettstedt - Kupferstadt“ beraten und für eine Entscheidung im Stadtrat vorbereitet werden.
So lautet der Antrag zur Beratung und Beschlussfassung, den die Fraktion Die Linke eingebracht hat. „Viele benutzen die Bezeichnung Kupferstadt ja schon“, sagte der Fraktionsvorsitzende Harti Rische der MZ. Als wäre die Bezeichnung selbstverständlich, sei sie unter anderem im Stadtbild bereits zu sehen. Etwa am Kupferkreisel und dem beschrifteten Förderwagen, heißt es im Beschlussantrag seiner Fraktion. „Jetzt soll die Bezeichnung amtlich werden“, meint Rische.
Keine Zusatzkosten für die Bürger
Doch soll es ein Namenszusatz werden, der dann auf dem Ortsschild und vielleicht sogar in den Personalausweisen und Reisepässen der Hettstedter steht? „Für die Anschrift der Hettstedter soll der Beiname nicht relevant sein“, sagt Rische. Kosten für die Bürger seien zu vermeiden, fügt er an. Darum soll es, wie Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) am Freitag der MZ sagte, eine von der Verwaltung und CDU/SPD-Fraktion gemeinsam erarbeitete Änderung zu dem Beschlussantrag der Linksfraktion geben. „Der Zusatz Kupferstadt soll keine Änderung nach der Gemeindeordnung sein“, sagte Kavalier, denn es sollen keine Kosten auf die Bürger und die Stadt zukommen. Kavalier betonte, dass es sich um einen Image- und Zusatznamen handeln soll, der dann verwendet werden kann, etwa auf Marketingartikeln. Kavalier steht dem Vorhaben positiv gegenüber.
Diskussionen um Beinamen schon vor zwei Jahren
Harti Rische hofft, dass der Antrag eine Mehrheit findet. Denn es könnte durchaus sein, dass die Debatte um den Zusatz „Südharz“ wieder aufflammt. Denn sowohl im Jahr 2009 als auch 2012 wurde unter den Stadträten heftig über „Kupferstadt“ oder „Südharz“ diskutiert. Einige Räte favorisierten die Verwendung des Begriffes „Südharz“. Dazu zählte unter anderem auch Manfred Stern (Die Linke), der sich noch gut daran erinnerte, dass Hettstedt früher diesen Beinamen trug. Auch der frühere Bürgermeister Jürgen Lautenfeld war damals Befürworter von „Südharz“. Er versprach sich eine bessere Wirkung unter dem Aspekt der Tourismuswerbung.
Man darf gespannt sein, ob sich die Stadträte diesmal festlegen.
Viele andere Städte haben sich Zusatznamen zugelegt:
Chemnitz (Sachsen) - „Stadt der Moderne“
Würselen (bei Aachen) - „Stadt der Kinder“
Trossingen (Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg) - „Musikstadt“
Jena (Thüringen) - „Lichtstadt“
Külsheim (Tauberfranken) - „Stadt der Brunnen“
Hückeswagen (Bergisches Land) - „Schloss-Stadt“
Riesa (Sachsen) - „Sportstadt“
Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) - „Stadt der Generationen“.